Gerhard Szczesny (1918–2002)

„Die ‚Anarchie der Seele‘ schüttelt die Menschen in Europa, wobei eine ‚Seele‘ alle haben, Geist jedoch nur wenige. ‚Die Konvulsionen unseres sich in nationalistischen Krämpfen und Fiebern verzehrenden Kontinents, die unmenschliche Leidenschaft der von ihren Gefühlen hingerissenen Menschen, die kalte Klugheit des politischen Fanatismus, die Bestialität gewalttätiger Machtgefühle, alles das sind die Verhängnisse eines ungezügelten oder falsch geleiteten Seelentums. Noch ist nicht abzusehen, ob nach den Katastrophen zweier furchtbarer Kriege die Einsicht der europäischen Völker nun endlich groß genug geworden ist, um auf den Trümmern der alten eine wirklich neue und bessere Welt zu errichten.‘ (S. 118) – Die Titel der einzelnen Kapitel: Das Verhängnis des Nationalismus, Ist unser Leben noch lebenswert? Politik als Verbrechen, Die Überwindung der Müdigkeit, Tragödien der Weltbeglückung, Europa und die Anarchie der Seele.“
Quelle: Cobet, Christoph [Hrsg.]: Deutschlands Erneuerung : 1945 - 1950 ; [bio-bibliogr. Dokumentation mit 433 Texten] / [Christoph Cobet]. Frankfurt am Main : Antiquariat Cobet 1985… (plus d'informations)