Franz Georg Strauß

Ich war nie sein Anhänger, trotzdem hat er mich fasziniert. Franz Josef Strauß war zeitlebens ein Getriebener seiner Intelligenz, seiner vermeintlichen Allwissenheit.

In diesem lesenswerten Buch seines Sohnes Franz Georg erfährt man spannende Hintergründe zu einem Urgestein der BRD und seiner Familie. Die Familie war immer eingespannt in die Aktivitäten des CSU-Granden, der Sohn berichtet, als ob Papa alles mit ihm besprochen hätte, wenig Differenzen schwingen mit, die Allmacht des Vaters war wohl zu groß.

Viele der Geschichten sind zu Herzen gehend, einige vermitteln bekannte Vetternwirtschaft und immer ist die gottähnliche Lichtgestalt des Vaters präsent. Franz Josef Strauß hat gerne Reisen unternommen und sich trotz einer knapp bemessenen Zeit um die Kinder gekümmert. Sein Lebenstraum, Kanzler von Deutschland zu werden, wurde nie Realität. Das Buch reibt sich in vielen Rechtfertigungen, auch in persönlichen Animositäten, an diesem Scheitern. Es zeigt die emotionale Seite des Kindes und Bewunderers, es ist ein Bilder- und Poesiealbum des Sohnes.

Franz Josef Strauß hatte eine fotografisches Gedächtnis, lernte & kombinierte ultraschnell und war selbst gefangen in diesem intellektuellen, immer recht habend wollenden Ego. Bei alldem war er wohl ein guter Vater, der viel Spannendes mit seinen Kindern unternahm. Das Buch klingt an vielen Stellen wie die Seifenoper aus einem Königshaus, es macht irgendwie deutlich, dass Machtfülle und Rechthaberei immer scheitern müssen. Tragisch dabei ist, dass seine Kindern nie aus seinem Schatten heraustreten konnten. Franz Georg gibt als seinen Mentor Leo Kirch an, für Max war Herr Schreiber maßgebend und seine Schwester Monika wurde von Edmund Stoiber gefördert.

2009… (plus d'informations)