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Œuvres de Martin Neubauer

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La Leçon d'allemand (1968)quelques éditions1,146 exemplaires

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Bereits 1806, ein Jahr nach Schiller's Tod, erschien ein erstes Buch mit Auszügen aus seinen Werken: "Schiller's Aphorismen, Sentenzen und Maximen, über Natur, Kunst, Welt und Menschen."

Friedrich Schiller steht für idealistische Verherrlichung, Pathos und Ernst. Das stimmt. Einerseits. Andererseits aber wird kein anderer Dichter so sehr durch Zitate reflektiert wie er, keiner, auch Goethe nicht, hat sich in breiten Kreisen der Bevölkerung so durchgesetzt, niemand bereitet in der Alltagssprache so viel Zitier-Verknüpf-Vergnügen wie er, freilich oft in Unkenntnis des tatsächlichen Werkzusammenhangs. Was aber wäre ein Schriftsteller, wenn die, die ihn lesen, nicht mehr reininterpretieren als er intendierte?

Schiller hatte eine Vorliebe für die zugespitzte, feine, treffsichere Formulierung, die er in seine Stücke einwob und die von der Rezeption seiner Werke überreichlich in das Allgemeingut unserer Sprache flossen und fließen. Wer hat sich nicht mit der Glocke abgemüht und wer weiß eigentlich, wieviele Zitate daraus entnommen wurden? Oder wer wusste, dass dies vom Punschlied stammt: "Herb ist des Lebens innerster Kern."

Dieses Büchlein schafft auf 192 Seiten eine spannende Annäherung an das Phänomen Schiller, seine Kraft der Ideen, seine Kommunikation und unerschöpfliche Energie. Insgesamt 18 Kategorien servieren appetitmachende Auswahl-Sätze, die stellvertretend für das ganze Werk einfach Vergnügen und Lust machen auf mehr. Dabei ist das Niveau des Vergnügens keinesfalls auf Stammtischebene, sondern operiert auf einem anderen, unvergleichlich tiefem, geistigen Raum.

Im ersten Kapitel (Ja sehen Sie, i bin a kurioser Kauz) sagt er: "In meinen Adern siedet etwas - ich möchte gern in dieser holperichten Welt einige Sprünge machen, von denen man erzählen soll." Die Ämter und Vorgesetzten seiner Zeit umschreibt er so: "Ich bin dazu verdammt, mich durch die geschmacklosesten Pedanten durchzuschlagen, um Dinge daraus zu lernen, die ich morgen schon wieder vergesse."

Sein Leben war ein immerwährender Kampf gegen die Umstände und gegen seine schwache Konstitution. Umso bewundernswerter die über diese misslichen Tatsachen schwebenden Erkenntnisse und Ratschläge:

"Wer gar zu viel bedenkt, wird wenig leisten."
"Die Liebe ist schlauer als die Bosheit und kühner."
"Nur die Natur ist redlich."
"Es leben Götter, die den Hochmut rächen."
"Der Neid hat scharfe Augen."
"Wer nichts waget, kann nichts hoffen."
"Was keine Tiefe hat, kann mich nicht lange anziehen."
… (plus d'informations)
 
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Clu98 | Apr 4, 2023 |

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