George Konrad (1933–2019)
Auteur de The Case Worker
A propos de l'auteur
George Konrad is president of the Academy of Art in Berlin.
Séries
Œuvres de George Konrad
De oude brug dagboekaantekeningen en overpeinzingen uit de jaren tachtig en negentig (1997) 10 exemplaires
Der Besucher: Roman. Mit einem Nachwort von Walter Jens. Aus dem Ungarischen von Mario Szenessy (suhrkamp taschenbuch) (1983) 1 exemplaire
¿Quien les ha dado el derecho? 1999 1 exemplaire
Kerti mulatság. Agenda 1 1 exemplaire
Das Pendel: Essaytagebuch 1 exemplaire
Tuinfeest 1 exemplaire
A látogató 1 exemplaire
A látogató 1 exemplaire
Tuinfeest 1 exemplaire
In the library, an essay 1 exemplaire
Agenda, 1. Kerti mulatság 1 exemplaire
Living as God's family 1 exemplaire
Hon a útĕk : výbĕr eseju z let 1989-1994 1 exemplaire
Oeuvres associées
Étiqueté
Partage des connaissances
- Nom canonique
- Konrád, György
- Nom légal
- Konrád, György
- Date de naissance
- 1933-04-02
- Date de décès
- 2019-09-13
- Sexe
- male
- Nationalité
- Hongarije (geboren)
- Lieu de naissance
- Debrecen, Hongarije
- Lieu du décès
- Boedapest, Hongarije
- Lieux de résidence
- Debrecen, Hongarije
- Études
- Loránd Eötvös University, Budapest, Hungary (Literature Sciences)
- Professions
- writer
sociologist - Organisations
- President of the international writers organisation PEN (1990 - 1993)
eerste buitenlandse Presidenten van de Academie van Kunsten in Berlijn - Prix et distinctions
- Friedenspreis des deutschen Buchhandels (1991)
Karel de Groteprijs (2000)
Manès Sperberpreis (1990)
Membres
Critiques
Listes
Prix et récompenses
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Statistiques
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- Membres
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- Évaluation
- 3.8
- Critiques
- 20
- ISBN
- 147
- Langues
- 14
- Favoris
- 8
Dieses Buch beleuchtet in einer gut verständlichen, klaren Sprache alle Entwicklungen, die das Judentum in grausamster Weise nehmen musste. Das Unaussprechliche ist immer noch da, niemand kann sich den Schilderungen des Autors entziehen, die Stärke seiner Texte liegt in der Nähe zu dem Geschehen, aus dem persönlich Erlebten wird geschlossen auf jene Einsichten, die niemals verblassen dürfen. György Konrád gibt viele Antworten, aber er stellt auch eine Unmenge an Fragen, die heute immer noch unbeantwortet bleiben. Deutsche Gründlichkeit, deutscher Untertanengeist, Führergläubigkeit - man kann sie nahtlos übertragen auf den freien, losgelösten Konsum unserer Tage, ja Konsum macht frei, alles andere wird verdrängt.
Was erlebt jemand, der sich im Krieg verstecken musste, dessen Angehörige industriemäßig vernichtet wurden, wenn er nach dem Krieg ein sozialistisches Gewäsch ertragen muss, nie so ganz der sein kann, der er eigentlich ist? Die Zerrissenheit des Autors wird deutlich, seine Liebe zur Heimat und alles dazwischen, Gedanken zurück zu den Angehörigen gehen zusammen mit Sorgen des heute, die Frage nach dem Staat Israel, nach den Lösungen für ein Volk, das mehr aushalten musste als alle anderen Völker dieser Erde.
Komisch, dass das Judentum so vielfarbig ist wie die Menschheit selbst. Nein, im Grunde nicht: die Juden waren die ersten Globalisierer der Welt, ihr Wissensdrang bei äußerer Bescheidenheit, Vorsicht, das Assimilieren hat sie zu patriotischen, aber auch blinden Anhängern ihrer jeweiligen Nationalstaaten gemacht. Niemand von ihnen konnte sich vorstellen, dass man die Grundtatsachen des Erfolges eines Landes einfach umbringt. Effiziente Mäuse, so ähnlich hat Kafka über sein Volk gedacht, immer auf dem Sprung, im Tarnen immer wissbegieriger und doch der Katze des Antisemitismus nicht gewachsen.
Heute ist der Antisemitismus immer noch präsent und die radikalen Islamisten kopieren alles, was Nazideutschland sagte, fast 1:1. Ungläubige sind Mäuse, die sich zu verstecken haben, denen jegliche Lebensberechtigung abgesprochen wird. Das blindlings tötende, religiöse Verzücken, welch eine Fratze des Menschlichen, einem Palästinenser, der es wagt, seinen Zweifeln gegenüber den Aktivitäten religiöser Schwärmerei Ausdruck zu verleihen, wird auf Veranlassung der radikalen islamistischen Führung ohne Verhandlung ins Knie geschossen, damit er ein Krüppel bleibt. Beide Völker müssten nach ihrer Blütezeit streben, formuliert György Konrád, und sich nicht auf Feindbilder einschießen, das einfachste Mittel der Propagandabeeinflussung überhaupt, welches heute noch so gut funktioniert wie seit Jahr und Tag. Unerträglich, dass Leute wie bin Laden ihre Anhänger mit Sprengwesten und dem Versprechen auf Jungfrauen im Paradies in den Tod schicken, welche Armleuchter des Geistes. Die tonangebende Elite der Araber hat keine Idee von Demokratie, sie lässt sich lieber feiern als Hasser und Verkünder von steinzeitlichen Religionsausübungen, ein Drama der unwirklich vor-mittelalterlichen Art, das die Menschen im Hass auf Ungläubige erstarren lässt.
Früher oder später müssen sich die Palästinenser entscheiden, ob sie einen Krieg wollen oder einen Staat. (S 158) Wie wahr, wie unfasslich lächerlich doch ein nationaler Religionskrieger heute ist, mag jeder für sich beantworten. Tatsache ist, dass die aus dem Judaismus gewachsenen Religionen heute dem Judentum einen Staat zugespielt haben, den sie im arabischen Bereich als ihren Feind betrachten und bekämpfen. Kein Volk hat sich so leicht vertreiben, assimilieren lassen, jetzt ist es Zeit, Widerstand zu leisten, den Gegnern gleichzeitig Respekt zu zollen, immer eine Kooperation zu suchen.
Der Begriff des auserwählten Volkes könnte auch dahingehend interpretiert werden, dass dieses Volk nach Weisheit sucht und sich bemüht, den Menschen zu verstehen. (S 198) Typisch für den Weisen ist allerdings nicht, dass er sich einfach töten lässt, er sucht über Stärke den Weg zur Verständigung. Kein einziges Land in Europa verfügt über eine zuverlässigere demokratische Tradition als Israel, kein anderes denkt europäischer, ja, muss an einem vereinten Europa interessiert sein, das sich wappnet gegen Fundamentalismen aller Art.
Der Unterschied zwischen den monotheistischen Religionen? Im Judentum steht zwischen Gott und dem Menschen kein göttlicher Mensch, das ist im Grunde alles. Jesus war ein Jude bei seinem Tod, der das Judentum verbessern wollte wie viele nach ihm. Wer das erfasst bzw. für sich als gültig ansieht und an den einen Gott des Alten Testaments glaubt, ist im Grunde Jude, d.h. ein toleranter, suchender, sich selbst und dem Humanismus verflichteter Mensch, der in der Lage ist, mehrere Identitäten (als Ungar, als Europäer, als Israeli) zu leben. Du musst kein Heiliger sein, es reicht, wenn Du ein anständiger Mensch bist. Wir sind wachsam geworden und halten besser zusammen als früher. Wesentlich ist, dass wir die Augen offen halten. (György Konrád)
Ein unglaublich wichtiges, klares Buch, das ich jedem empfehle, der hinter die bekannten Worthülsen blicken möchte. Oft kommt es mir vor, als ob die Äste eines Baumes, ja die Blätter eine Religion seien, die über die unten stehende Wurzel lachen, sie negieren wollen. Aber es ist ein Baum.… (plus d'informations)