Photo de l'auteur

Konrad Adenauer (1876–1967)

Auteur de Erinnerungen, 1945-1953

35+ oeuvres 124 utilisateurs 2 critiques

A propos de l'auteur

Notice de désambiguation :

(yid) VIAF:34470968

(mao) VIAF:PND:11850066X

Crédit image: Image © ÖNB/Wien

Séries

Œuvres de Konrad Adenauer

Erinnerungen, 1945-1953 (1965) 44 exemplaires
Erinnerungen 1953-1955 (1966) 15 exemplaires
Erinnerungen 1955-1959 (1967) 10 exemplaires
Erindringer 1955-1959 3 exemplaires
Adenauer (1989) 3 exemplaires
Konrad Adenauer (1975) 3 exemplaires
Erindringer 1953-1955 2 exemplaires
Erinnerungen 2 exemplaires
Germany Reports — Introduction — 2 exemplaires
Mémoires. Tome 1 : 1945-1953 (1965) 1 exemplaire
Adenauer Memoirs 1945 - 53 (1966) 1 exemplaire

Oeuvres associées

Étiqueté

Partage des connaissances

Membres

Critiques

Nachdem ich mehrere Biographien über Adenauer gelesen habe, ist mein Respekt vor seiner Lebensleistung stetig gewachsen. Mit diesen wunderbaren Briefen aus seiner schwersten Zeit (als OB von Köln abgesetzt, weil er auf der Rheinbrücke nicht geflaggt hatte und dem Führer den Handschlag verweigerte, ab 1933) erschließt sich ein weiterer Baustein eines Schiksals, dem m.E. zu Recht das Attribut "Deutscher des Jahrhunderts" verliehen wurde.

Konrad Adenauer schreibt am 29.8.1933 an Frau Pferdemenges über seine Situation: "...ist der Blick in eine volllständig verhangene Zukunft ein schweres Problem." Man muss sich das vorstellen: ein 57-jähriger wird aus seiner schönsten Lebensaufgabe gerissen und aller Ämter enthoben. Er verzweifelt aber nicht, sondern tauscht sich mit Frau Pferdemenges über seine geliebten Gartenfragen aus, er arrangiert sich mit der schweren Situation und gewinnt bald wieder Mut.

Schon am 19.9.1933 schreibt er ihr: "Ich verzweifle also wirklich nicht....und sage mir, dass es noch schlimmer hätte kommen können und dass andere es noch schlimmer haben." Der philosophierende Adenauer ist Schopenhauer nahe, er liest ihn täglich und charakterisiert die Einsichten so: "Der hat sicher nicht in allem Recht, er vernachlässigt das Gemüt, ....seine Gedanken sind kalt und klar wie Winterluft...die Kälte tötet doch viele schädliche Bakterien."

Die Briefe sprechen eine liebevolle, menschliche Sprache, Adenauer legt seine Kraftquellen offen und vermittelt seine tiefe, ehrliche Gläubigkeit. Dabei verrrät er u.a. sein Lieblingsbuch für schwere Zeiten: Professor Hiltys "Für schlaflose Nächte". Die Aufbereitung seiner Akten im Nazi-Berlin bereitet ihm oft seelische Übelkeit und doch ist er für einige Lichtblicke und die Hilfe von unerwarteter Seite dankbar.

Kleinste Ermunterungen bauen ihn auf und dienen der inneren Stärkung, seine Sorge um das Ganze weicht der Sorgen um die Familie, die er in vielen Details mit seiner Freundin bespricht und um Hilfe bittet. An einer anderen Stelle schreibt er, dass ihm zu viel des Philosophierens doch nicht schmeckt, es sei so viel der "Gedankenakbrobatik und Selbstgefälligkeit" dabei. Sein Ausgleich und darum drehen sich viele der Briefe: die Beschäftigung mit der Natur und seinem Garten.

Wenn Romane im Grunde nur lange Briefe sind, dann bieten diese Briefe viele Romane bzw. Einblicke in ein faszinierendes Leben, dessen Quintessenz Konrad Adenauer an seinen Sohn Paul so ausdrückte: "Die große Kunst, die man lernen muss, ist das innere eigentliche Sein niemals vom Getriebe des Tages ersticken zu lassen." Wie unvergänglich wahr! Dieses Buch ist ein wirklicher Lesetipp zur Geschichte Deutschlands (insb. auch mit dem ausführlichen Anhang, einer Zeitübersicht von 33-1949 inkl. einem 1946 ausgefüllten Fragebogen Adenauers zu seiner Situation von 33-45), vor allem aber eine Hilfestellung für alle, die meinen am Ende oder geschlagen zu sein. Es ist Lebenshilfe pur und erschließt Kraftreserven, mit denen Adenauer auch heute noch jeden ermuntern kann. Das Talent zur Freunschaft und das innere Wachstum der Jahre der inneren Einkehr sind die emotionalen Anker dieses wunderbaren Buches.
… (plus d'informations)
 
Signalé
Clu98 | Mar 22, 2023 |
Schicksalserfahren, demütig und redlich: sein Leben für Deutschland.

Konrad Adenauer wurde zu Recht zum bedeutendsten Deutschen des letzten Jahrhunderts gekürt.

Sein Leben weist Höhen und Tiefen auf, die man heute fast kaum noch erfassen kann. Dem Aufstieg zum Bürgermeister von Köln folgt die Absetzung in 1933 und eine Verfolgung bis 1945, die ihn an den Rand des Menschenmöglichen bringt.

Diese Erinnerungen wurden nach seinem Rücktritt im hohen Alter von fast 90 Jahren geschrieben, mithilfe von Anneliese Poppinga, die als Sekretärin bei ihm begann und in der Folge ihr ganzes Leben Konrad Adenauer gewidmet hat. Ihre Erinnerungen sind ebenso lesenswert wie die von Konrad Adenauer, man spürt eine wie auch immer geartete gleiche Sprache, die gut verständlich und klar daherkommt. Konrad Adenauer hatte als Oberbürgermeister von Köln gelernt, mit unterschiedlichsten Menschen auszukommen und hat dabei diese Sprache kultiviert und später als Bundeskanzler weiter verfeinert. Wie kein anderer konnte er mit allen umgehen, vom Minister bis zum Hausmeister, seine Sprache wurde immer verstanden.

Dieses Buch beginnt mit einem Frontal-Angriff auf alle Historiker. Adenauer fragte einen berühmten Geschichtswissenschaftler, was denn die Aufgabe seiner Profession sei. Dieser meinte, dass man nur in die Vergangenheit schauen und so die Dinge in ihrem Ablauf erklären könne. Adenauer entgegnete ihm, dass ihm dies zu wenig sei. Er würde von einem Historiker verlangen, dass dieser auch mit Analogiebeschlüssen gewisse Vorhersagen für die Zukunft machen können müsse. Ich bin sicher, dass Adenauer genauso gedacht und vor allem gehandelt hat. Er war ein Historiker aus eigenem, bitterem Erleben und deshalb in der Lage, gewisse Vorhersagen bzw. Schlüsse für die Zukunft zu definieren - und entsprechend zu handeln.

Konrad Adenauer erwähnt zu Beginn die Situation in einem Gefängnis in Köln am Kriegsende. Dort wurde ihm unter anderem abends gesagt, dass er am nächsten Morgen erschossen werden wird. Man liest nicht so einfach darüber weg. Existenzielle Momente des Lebens prägen ganz entscheidend und bauen jene Reserven auf, die einen im Sturm des Lebens fest und entschlossen machen. Ebenso wenig wie sich Adenauer von einem Historiker etwas sagen ließ, war er christlich fest in seinen Urteilen und insgesamt ein Glücksgriff für Deutschland. Lobbyisten, Rattenfänger und Blender hatten bei ihm keine Chance.

Jeder, der wirklich wissen will wie die Bundesrepublik Deutschland nach dem Krieg entstand, sollte dieses wunderbare Buch-Vermächtnis von Konrad Adenauer studieren. Es liest sich leicht und eröffnet spannende, historische Zeitfenster bzw. die Vermutungen von Konrad Adenauer, die er insbesondere auch in der Versöhnung mit Frankreich mutig und entschlossen umgesetzt hat. Wenn jemand das Leben bis zur Neige ausgekostet hat, alle Höhen und Tiefen, gelitten, verfehmt wurde, wenn dieser Demut gelernt hat, nicht eine Spur korrupt ist, dann kann er die Größe Konrad Adenauers erreichen.
… (plus d'informations)
 
Signalé
Clu98 | Mar 5, 2023 |

Listes

Vous aimerez peut-être aussi

Auteurs associés

Statistiques

Œuvres
35
Aussi par
1
Membres
124
Popularité
#161,165
Évaluation
2.8
Critiques
2
ISBN
28
Langues
2

Tableaux et graphiques