Stadtbibliothek Schaffhausen

Münsterplatz 1 (Stadtbibliothek) und Schwesterngasse 1 (Freihandbibliothek Agnesenschütte)
Schaffhausen, 8200

Switzerland

bibliothekstsh.ch

Détails

Type
Library
Site web
http://www.bibliotheken-schaffhausen.ch/
URL du catalogue
https://webopac.bibliotheken-schaffhausen.c…
Commerces
Wifi
Description :
Bereits im Mittelalter gab es in Schaffhausen Bibliotheken: im Benediktinerkloster Allerheiligen, im Barfüsserkloster und in der Pfarrkirche St. Johann. Nach der Reformation (1529) wurden die Klöster aufgehoben. Ihre Bücher wurden in die Sakristei von St. Johann gebracht. Geschenke und Ankäufe liessen die seit 1540 als Bibliotheca publica oder liberey bezeichnete Sammlung anwachsen. Neben dieser vor allem der Geistlichkeit dienenden Bücherei gründeten initiative Bürger 1636 die auf Wissenschaften und Künste ausgerichtete Bürgerbibliothek, die heutige Stadtbibliothek. Dem Geist der Aufklärung entsprechend wurden im 18. Jahrhundert auch in Schaffhausen zwei private Lesegesellschaften gegründet. Unter der Bezeichnung Ministerialbibliothek wurde die Büchersammlung im St. Johann zu neuem Leben erweckt. Im 19. Jahrhundert führten zahlreiche Vereine eine eigene Bibliothek. Fast alle Gesellschafts- und Vereinsbibliotheken wurden im 20. Jahrhundert der Stadtbibliothek überlassen, entweder als Geschenk oder als Depositum. Seit 1923 befindet sich die Stadtbibliothek am Münsterplatz, im Gebäude, das 1554 als städtisches Korn- und Kabishaus erbaut wurde. 1993-95 wurde die Bibliothek umgebaut und durch ein unterirdisches Magazin erweitert.

Historische Sammlungen: 1) Die Ministerialbibliothek und die Stadtbibliothek besitzen zusammen rund 160 mittelalterliche Handschriften. Unter den 120 Handschriften der Ministerialbibliothek nehmen die über 70 zwischen 1080 und 1150 im Skriptorium des Kloster Allerheiligen entstandenen Pergamentkodizes eine besondere Stellung ein. Die Abschriften der Bibel und der Kirchenväter zeugen von der geistigen Blüte des 1049 gegründeten Klosters, das sich 1080 der Hirsauer Reform anschloss. Alle Kodizes sind mit kunstvollen Rankeninitialen geschmückt, einige wenige illuminiert. Andere Handschriften der Ministerialbibliothek stammen aus dem Barfüsserkloster, aus dem rheinaufwärts gelegenen Kloster Paradies und aus der Sammlung von Johann Georg Müller.

2) Die Ministerialbibliothek ist eine theologische Fachbibliothek. Sie ist Eigentum der Pfarrerschaft der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Schaffhausen. Sie wurde 1780 gegründet und übernahm die auf die Reformationszeit zurückgehende Sammlung von Büchern und Handschriften in der Kirche St. Johann. Die durch Ankäufe und Schenkungen gewachsene Ministerialbibliothek wurde 1923 als Depositum der Stadtbibliothek übergeben. Ihre historischen und aktuellen Bestände – gegen 16'000 Bände – sind zu denselben Bedingungen zu benutzen wie die Bestände der Stadtbibliothek. Die wertvollsten Teile der Ministerialbibliothek sind die 120 mittelalterlichen Kodizes, die teilweise mit Ketten versehenen 120 Inkunabeln, Frühdrucke aus dem Privatbesitz des letzten Abts von Allerheiligen, Michael Eggenstorfer (um 1475-1552), die Briefe und Manuskripte des Schaffhauser Reformators Johann Conrad Ulmer (1519-1600), Predigtmanuskripte von Schaffhauser Pfarrern und der Nachlass von Johann Georg Müller (1759-1819), Bruder des berühmten Geschichtsschreibers Johannes von Müller. In den 1870er-Jahren wurden gegen 1'500 theologische Werke aus dem 16. und 17. Jahrhundert von der Stadtbibliothek in die Ministerial-bibliothek überführt.

3) 1636 gründeten initiative Bürger eine Bürgerbibliothek. Im Gegensatz zur Bibliotheca publica in der Kiche St. Johann, die auf die Theologie ausgerichtet und der Geistlichkeit vorbehalten war, widmete sich die Bürgerbibliothek den Wissenschaften und den Künsten. Ihren Sitz hatte sie im Kreuzsaal des ehemaligen Klosters Allerheiligen. Die Sammlung wuchs durch Geschenke und Ankäufe, die aus Zuwendungen finanziert wurden, rasch an. Bis ins 19. Jahrhundert sammelte sie neben Büchern und Handschriften auch Porträts, Globen, Modelle, Naturalien u. a. m. 1829 erhielt die Bürgerbibliothek ein eigenes Gebäude am Herrenacker. Aus der Stiftung wurde, als Folge der politischen Neuordnung, um die Mitte des 19. Jahrhunderts eine Abteilung der Stadtverwaltung, aus der rein wissenschaftlichen Bibliothek am Anfang des 20. Jahrhunderts eine allgemeine öffentliche "Volksbibliothek", die sich nach und nach allen Kreisen der Bevölkerung öffnete. Um den Ansprüchen an eine moderne Bibliothek zu genügen, wurde 1986 die Freihandbibliothek Agnesenschütte eingerichtet. Die Stadtbibliothek erfüllt auch die Funktion einer Kantonsbibliothek.

4) Spezialsammlung Scaphusiana: Da der Kanton Schaffhausen keine eigene Bibliothek führt, erfüllt die Stadtbibliothek seit jeher auch die Aufgaben einer Kantonsbibliothek. In dieser Funktion sammelt und erschliesst sie Schaffhauser Drucke, Bücher, Zeitschriften, Tageszeitungen, sog. "graue Literatur" – von den ersten 1592 in Schaffhausen gedruckten Werken bis zur Gegenwart. Sie sammelt gedruckte und andere Medien aus dem Kanton Schaffhausen, über den Kanton Schaffhausen und von Schaffhauser Autorinnen und Autoren. In jüngerer Zeit sammelt sie auch in Schaffhausen produzierte oder von Schaffhausern bespielte Schallplatten und CDs, Schaffhauser Videos, CD ROM, DVD u. ä. Seit 2008 beteiligt sich die Stadtbibliothek auch am Webarchive der Schweizerischen Nationalbibliothek.
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