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Chargement... Generation Doof: Wie blöd sind wir eigentlich? (original 2008; édition 2010)par Stefan Bonner, Anne WeissSo schreibt also die (selbsternannte) "Generation Doof" ein Sachbuch: Mit Beobachtungen und Vorurteilen, gespickt mit Einzelbeispielen, die aber für jeden Leser einen gewissen Erkennungswert haben. Das ist überzeugend, kennt doch jeder - zumindest aus dem Fernsehen- solche Leute. Man könnte aber mit dem gleichen Recht ganz andere Beispiele bringen. Ich arbeite mit Hunderten von jungen Leuten, kenne durch meine Kinder auch sehr viele und kann das allgemeine Klagen nicht wirklich nachempfinden. Insgesamt frage ich mich also, wozu ist dieses Buch geschrieben? Klar, es ist witzig und vieles davon kann ich unterschreiben, z.B. den schlechten Stellenwert von Bildung und Bildungsarbeitern in unserem Land. Aber die Lösungen, die das Buch aufzeigt, sind fragwürdig und die Erklärungsansätze sind teilweise ebenfalls falsch. Es ist einfach plakativ, klischeehaft, sehr stereotyp. Zum Beispiel: Klar, es gibt heute Medienkinder und verplante Kinder gibt es auch. Der Großteil der Kinder aber, das geben viele Studien wieder, sind "normale" Kinder, die gern Sport machen und mit Freunden zusammen sind. Wozu also die Klischees über Kinder heute hochkochen und sich aufregen? Die Lösungs-Punkte im Nachwort empfinde ich als Hohn, denn was die Hartz 4 Empfänger/innen wirklich nicht brauchen, ist ein Buch, in dem alle Mandys und Kevins mit Tribal Tatoo als doof gebrandmarktet werden. Das Buch leistet das gleiche, was auch das im Buch angeprangerte "Unterschicht-Fernsehen" leistet: Man liest es, denkt sich "zum Glück bin ich nicht so" und kann vergnügt über die anderen herziehen. Und das ständige Kokettieren der Autoren, sie gehörten ebenso zur "Generation Doof", ist doch Quatsch. Klar, sie gehen mal trinken und sind jung. Aber sie sehen auf ihrem Autorenfoto hochanständig aus, tragen keine Hopperklamotten oder Basecap, haben Berufe, schaffen es, ein ganzes Buch zu schreiben, so what? Fazit: Das Buch ist oft sehr lustig und manches spricht mir aus der Seele (das ist auch genau das, was das Buch für viele anziehend macht). Aber es ist auch gefährlich, weil es pauschalisiert und unter dem Deckmantel vermeintlicher Offenheit schlimmere Stereotype verbreitet. Das Buch liest sich flüssig und ist alles in allem recht nett. Man fliegt durch die Seiten ohne wirklich an einer Stelle hängen zu bleiben. Und das ist auch schon die große Schwäche dieses Schmökers. Man konsumiert es weg wie nichts und man ärgert sich hinterher den Kaufpreis bezahlt zu haben. Ähnlich wie bei McDonalds, wo man alles in sich reinschaufelt und man ne halbe Stunde später wieder Hunger hat. Um es ein zweites Mal in die Hand zu nehmen ist die gebotene Kost zu oberflächlich. Der Inhalt ist lediglich ein beschriebener Ist-Zustand von großen Teilen der Gesellschaft und hat in erster Linie mal einen "Big-Brother-Charakter", will heißen man stellt sich hin und macht sich über die anderen lustig. Da helfen auch die Anekdötchen der Autoren nicht weiter, die die ein oder andere peinliche Situation von sich selbst preisgeben. Was das mit Doofheit zu tun hat? Keine Ahnung. Man lächelt beim Lesen aber es ist nur seichte Abendunterhaltung... |
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Google Books — Chargement... GenresClassification décimale de Melvil (CDD)155.232Philosophy and Psychology Psychology Developmental And Differential Psychology Individual Psychology Traits Particular TraitsClassification de la Bibliothèque du CongrèsÉvaluationMoyenne:
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Die Lösungs-Punkte im Nachwort empfinde ich als Hohn, denn was die Hartz 4 Empfänger/innen wirklich nicht brauchen, ist ein Buch, in dem alle Mandys und Kevins mit Tribal Tatoo als doof gebrandmarktet werden.
Das Buch leistet das gleiche, was auch das im Buch angeprangerte "Unterschicht-Fernsehen" leistet: Man liest es, denkt sich "zum Glück bin ich nicht so" und kann vergnügt über die anderen herziehen.
Und das ständige Kokettieren der Autoren, sie gehörten ebenso zur "Generation Doof", ist doch Quatsch. Klar, sie gehen mal trinken und sind jung. Aber sie sehen auf ihrem Autorenfoto hochanständig aus, tragen keine Hopperklamotten oder Basecap, haben Berufe, schaffen es, ein ganzes Buch zu schreiben, so what?
Fazit: Das Buch ist oft sehr lustig und manches spricht mir aus der Seele (das ist auch genau das, was das Buch für viele anziehend macht). Aber es ist auch gefährlich, weil es pauschalisiert und unter dem Deckmantel vermeintlicher Offenheit schlimmere Stereotype verbreitet. ( )