Critiques
Ce site utilise des cookies pour fournir nos services, optimiser les performances, pour les analyses, et (si vous n'êtes pas connecté) pour les publicités. En utilisant Librarything, vous reconnaissez avoir lu et compris nos conditions générales d'utilisation et de services. Votre utilisation du site et de ses services vaut acceptation de ces conditions et termes.
Aus dieser überspannten Projektion, einer endlosen Lobhudelei für den Nachwuchs, entsteht ein weltfremdes, den Mißerfolg negierendes Gefühl der Kinder, die keinerlei Ausbalancierung von Scheitern und Wiederaufstehen lernen. Die Folge: krampfhaft narzisstische, egoistische Kinder, deren Gier nach mehr und mehr Erfolg endlos scheint. Es gibt nur eines: man muss der oder die schönste, größte, beste sein - koste es, was es wolle.
Die dadurch entstehenden Opportunitätskosten: vollkommen weltfremde, überspannte junge Erwachsene, deren erste Niederlagen zu dramatischen Folgen führen. Die Lösung sieht die Autorin in einer Rückkehr zur Normalität. Es reicht schon, nichts Besonderes zu sein, einfach natürlich, aussteigen aus der Welt der Scheininszenierungen, aus einer krank machenden Überperfektion, Fehler zulassen, sie begrüßen als Steine, auf denen man Stufen nach oben geht.
Leichter gesagt als getan. Wir sind umgeben von werblichen Inszenierungen und Geschichtenerzählern, die nur eines im Sinn haben: uns überspannte, nicht erreichbare Ziele zu setzen, im Laufrad der immer gleichen, egoistischen Ziele. Dieses Buch macht auf ein zentrales Problem unserer Gesellschaft aufmerksam, es sollte in allen Elternhäusern gelesen werden, um Jugendliche vor einer kritiklosen Befeuerung ihrer selbst zu bewahren.
Ich empfehle allen Eltern und Kindern Fernseh- (RTL, Pro 7, SAT1, GZSZ, Explosiv etc.) und Starkult-Enthaltsamkeit - 4 Wochen lang - und das gemeinsame Lesen dieses Buches. Darüber hinaus wäre nicht schlecht, sich gemeinsam draußen zu bewegen, auf Sitzbänken zu reden, Mitgefühl zu entwickeln und sich die eigene Verletzlichkeit einzugestehen. Der Blick oder die Wanderung über Friedhöfe kann in diesem Sinne durchaus bereichernd sein, nicht nur für Gothics.
2009