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Œuvres de Regine Schneider

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Harte Kost wartet in diesem Buch: Geschichten von Krankheiten und dem nahenden Tod, sie gehören zum Leben für viele leider nicht dazu, ihre Wirkungen treffen Menschen bzw. Angehörige umso stärker, je weniger sie sich damit beschäftigen, mit Wucht und einer Dramatik, die schockieren.

Für zartere Seelen mit hypochondrischen Anwandlungen, Vorsicht: es warten eine Reihe von medizinischen Möglichkeiten, in die man sich versenken kann, ehrlich gesagt sind Details der Krankheiten zu ausführlich geschildert. Auch der Akt des Sterbens an sich lässt nichts aus!

Vielleicht aber ist es diese brutale Direktheit, die dieses Buch fernab von seligen, seelsorgerischen Plattitüden zu einem Werk macht, mit dem man sich auseinandersetzen sollte, als Frau, vor allem aber als Mann.

Es kann nur eine Aufgabe des Lebens geben: dem Tod liebevoll in die Augen sehen, abseits von physischem Leid loslassen können, um jene Gewissheit als Mensch zu erfüllen, die uns allen droht: der Tod.

Neben persönlichen, verrückten, tief gehenden, skurrilen, absonderlichen Reaktionsweisen auf das nahende Ende, sind des die eingestreuten Möglichkeiten und Hintergründe zum Thema Tod, die lesenswert sind. Darf man in Deutschland eine Urne zu Hause aufbewahren? Welche Kunstwerke werden daraus erstellt? Werden Urnen mit Parcelservice verschickt? Sind sie versichert? Was zeichnet besonders gute Krematorien aus? Gibt es einen Tourismus zu Ost-Krematorien? Wie definiert sich gute Palliativmedizin? Gutes Bestattungsinstitut? Unfälle mit dem Motorrad. Bericht einer Bestatterin. Abschied zu Lebzeiten. Feiern im Mausoleum. Tod in anderen Kulturen.

Menschen sterben so wie sie gelebt haben. Besonders beeindruckt hat mich die Geschichte des jungen, alternativ heilenden Paares, in dem eine geradezu dogmatisch vernebelte Ausgrenzung von Gleichberechtigung stattfand, die Partnerin nie einbezogen in das Leben und auch im Tod allein gelassen wurde, ohne Plan und Gefühl, nur beseelt durch halsstarrige Wahrheiten, die keine waren.

Wenn man kämpft bis zum Schluss, ist das häufig ein sehr anstrengender Tod. Es geht am Ende darum, loszulassen. Das ist ein Entwicklungsprozess. (S. 129)
75 Prozent der Männer und 63 Prozent der Frauen verweigern eine Auseinandersetzung mit dem Tod. (Uni Hohenheim, S. 130)
Männer sind selbst im Tod noch die besseren Vedrängungskünstler.
Seite 42
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Clu98 | Mar 8, 2023 |

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