Susan S. Schiffman

Zusammenfassung:
Handelsübliche Sucraloseprodukte können Verunreinigungen mit Sucralose-6-Acetat (S6A) enthalten. Sucralose kann auch im Verdauungstrakt zu S6A umgewandelt werden, wird also metabolisiert (man hat wohl die Abbauprodukte an Ausscheidungen von Ratten gefunden). S6A ist genotoxisch (erzeugt DNS-Strangbrüche) und lipophiler als Sucralose selbst, könnte sich also stärker im Körper ausbreiten und evtl. ansammeln. Schon ein einziges mit Sucralose gesüßtes Getränk könnte unter Umständen die bedenkliche genotoxische Schwelle von 0,15 µg/Person/Tag erheblich überschreiten. Außerdem wurde festgestellt, dass S6A an der menschlichen Darmschleimhaut (Darmepithel) die Expression von Genen signifikant erhöht hat, welche mit Entzündung, oxidativem Stress und Krebs in Verbindung stehen. Weiters hat man entdeckt, dass sowohl S6A als auch Sucralose die Darmbarriere beeinträchtigen (-> durchlässiger Darm). S6A hemmte auch zwei Mitglieder der Familie der Cytochrom-P450-Enzyme, welche mit der Verstoffwechslung von Chemikalien wie Medikamenten zu tun haben.

Man sollte dabei beachten, dass "signifikant" in der Fachsprache nicht bedeutet, dass die Auswirkungen bedeutsam, deutlich und erheblich sind. Man meint damit zunächst nur, dass "die Irrtumswahrscheinlichkeit für das gewonnene Ergebnis einer bestimmten Studie nicht über dem zuvor festgelegten Signifikanzniveau liegt" (Wikipedia). Es ist also wahrscheinlich bzw. eindeutig, dass da etwas ist. Aber wie groß oder geringfügig die Gefahr genau ist, muss an der signifikanten Stelle noch untersucht werden. Angesichts der bisherigen Erfahrungen ist aus meiner Sicht kein riesiger Effekt zu erwarten.
Es schadet vermutlich nicht, Sucralose zu reduzieren oder ganz zu meiden (vor allem wenn sie von zweifelhaften Quellen stammt, die nicht auf S6A und sonstige Verunreinigungen getestet wurden), allerdings könnten die schädlichen Auswirkungen von beispielsweise Industriezucker in Verbindung mit Gluten möglicherweise noch größer sein.… (plus d'informations)