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Tom Saller

Auteur de Wenn Martha tanzt: Roman

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Critiques

„Mit unendlicher Ruhe verfolgte ich seine Flugkurve, nahm Maß, und noch bevor ich den Schläger nach vorn gebracht hatte, wusste ich – war gewisse – es wäre mir unmöglich, einen Fehler zu machen. Ich traf den Ball im perfekten Moment.“ (Zitat Seite 44)

Inhalt
Eines Tages wird der junge Julius von einem ungewöhnlichen Lärm geweckt, sein Großvater legt einen privaten Tennisplatz auf dem weitläufigen Areal der heimischen Burg im Rheinland an. Rasch begeistert sich die Familie für diesen Sport, doch für Julius bedeutet Tennis weit mehr. Als er für sein Jura-Studium nach Berlin zieht, genießt er das Nachtleben, tagsüber trainiert er hart, spielt erste Turniere und macht Tennis endgültig zum Mittelpunkt seines Lebens.
Am 1. Juli 1984 verfolgt ein alter Mann das Einzelturnier der Herren in Wimbledon. Ein junger Deutscher gewinnt und der alte Mann erinnert sich an seinen damaligen Rivalen Julius von Berg und ihr legendäres Match in Wimbledon 1937, als er selbst für die USA gegen Julius, der für Deutschland spielte, auf dem Platz stand. Sie waren einander ebenbürtig, doch Julius liegt im letzten, entscheidenden Durchgang in Führung.

Thema und Genre
Dieser Roman ist fiktiv, der zeitgeschichtliche Hintergrund ist jedoch real und einige der darin vorkommenden Personen sind mit ihren echten Namen genannt. Im Mittelpunkt steht der Tennissport. Auch für den fiktiven Julius von Berg gibt es ein reales Vorbild, den deutschen Tennisspieler Gottfried von Cramm, damals Platz 2 der Weltrangliste. Ein eleganter Sportler, überzeugt von der Haltung Fair play, Sportsmanship, der sich nicht von den Nationalsozialisten vereinnahmen ließ.

Charaktere
Julius von Berg liebt das Leben, auch das Berliner Nachtleben, doch sein Lebensmittelpunkt ist der Tennissport. Natürlich will er gewinnen, doch wichtiger als der Sieg ist für ihn die Schönheit des Spiels, sowie Respekt vor dem Gegner, Haltung, Anstand und Fairness. Er muss erkennen, dass sich Sport und Politik nicht trennen lassen. „Sag das nicht, Julius. Sobald du doch für ein Turnier meldest, bist du in den Augen der Öffentlichkeit nicht nur Sportler, sondern auch Deutscher und damit automatisch Vertreter deines Heimatlandes. Ob du willst oder nicht.“ (Zitat Seite 177)

Handlung und Schreibstil
Die angenehm und flüssig zu lesende Geschichte wird in drei Erzählsträngen erzählt, die einander abwechseln. Den ausführlichen Hauptteil, sein Leben bis zu den Ereignissen in Wimbledon 1937 schildert Julius als Ich-Erzähler, chronologisch, beginnend mit Episoden aus seiner Kindheit. Im zweiten Erzählstrang lässt uns Julius 1938 an seinen Gedanken teilhaben und die Erzählsprache wechselt ins Präsens. Der dritte Handlungsstrang findet 1984 statt und hier steht der damalige Finalgegner, nun ein alter Mann, personal im Mittelpunkt. Zusammengefügt ergeben diese drei Teile ein umfassendes Bild, schließen sich zu einer ganzen Geschichte mit allen Hintergründen und Details, die manche offene Fragen beantworten.

Fazit
Ein eindrucksvoller Roman, eine fiktive Geschichte mit einem realen zeitgeschichtlichen Hintergrund, deren Schilderungen der lebhaften Stadt Berlin in den Zwanzigerjahren, verbunden mit vielschichtigen Themen, dieses Buch nicht nur für Tennisbegeisterte zu einer interessanten, unterhaltsamen Lektüre machen.
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Circlestonesbooks | Aug 4, 2021 |
In einer fiktiven Biografie wird die Geschichte der 1900 geborenen Martha erzählt, die in Walter Gropius Bauhaus-Schule Ausdruckstanz studiert. Diese Handlung - die Stimmung im Bauhaus, die Geisteshaltung, die Personen - fand ich ein sehr schönes Thema. Aber durch den sprunghaften Erzählstil, der das Meiste nur anreißt und nicht vertieft, aber mit unnötigen Rahmenhandlungen kombiniert (11. September? Musste das auch noch sein?), konnte mich das Buch nicht besonders fesseln. Es ist aber schnell gelesen.… (plus d'informations)
 
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Wassilissa | Mar 11, 2020 |
„Ich verändere lediglich die Form ein wenig und versuche Schönheit darin zu finden; mir zu verdeutlichen, dass sie zwar anders sind, aber dennoch Sinn, sprich eine Daseinsberechtigung haben. Einen eigenen Sinn und ein eigenes Dasein.“ (Zitat seite 239)

Inhalt
Lili Kuhn fühlt sich schon als Kind „halb“. Sie wächst ohne Mutter auf und ist Halbjüdin. Takeshi, der chinesisch-japanische Geschäftsfreund ihres Vater, versteht es, sich „halb“ zu fühlen. Er versteht auch die kleine, phantasievolle Lili, die ihre Gefühle als Farben sieht und von ihrem Vater und nun auch Takeshi in liebevoller Geborgenheit aufgezogen wird. Heute, beinahe am Ende eine langen Lebens, in dem Porzellan, Malerei und Farben immer eine große Rolle gespielt haben, lebt sie zurückgezogen in Berlin. Auch Anja Hermann, gerade 18 Jahre alt, lebt in Berlin. Kritisch und dem Alter entsprechend unangepasst erlebt sie gerade die Scheidungsdiskussionen ihrer Eltern mit. Ausgerechnet sie wird von dem Direktor ihrer Schule gefragt, ob sie nicht manchmal nachmittags einer alten Dame Gesellschaft leisten möchte. Zusätzliches Taschengeld findet Anja immer gut und neugierig ist sie auch. Auch Lili interessiert diese eigensinnige, widersprüchliche junge Frau und sie beginnt, Anja ihr abwechslungsreiches Leben zu erzählen.

Thema und Genre
Im Mittelpunkt dieses zeitgeschichtlichen Familienromans stehen die Kunst der Porzellanerzeugung und die KPM, ab 1918 Staatliche Porzellan-Manufaktur Berlin, das Bauhaus und die japanische Kultur mit ihrer Garten- und Teetradition. Es geht auch um unterschiedliche Religionen, was besonders mit dem Beginn des Nationalsozialismus eine wichtige Rolle spielt. Werte wie Familie, Freundschaft, Liebe, aber auch Trauer Psychologie verbinden diese Komponenten zu einer Geschichte.

Charaktere
Zwei unterschiedliche Frauen, Lili und Anja, beide eigenwillig, neugierig auf das Leben. Zuerst auf der Suche, weiß Lili bald, was sie will und auch Anja findet in Lilis Geschichte neue Ideen für ihre eigene Zukunft.

Handlung und Schreibstil
Der Autor erzählt seinen Roman in zwei unterschiedlichen Geschichten und Zeitebenen. Lilis Geschichte zwischen 1919 und 1935 wird in der dritten Person erzählt, dazwischen abwechselnd Anjas Geschichte 1985 in der Ich-Form. Das Jahr 1985 verbindet beide Geschichten. Zusätzliche Rückblenden ergänzen beide Erzählstränge. Zwischen einigen Kapiteln, über das gesamte Buch verteilt, finden sich Auszüge aus „Handwerkskunst KPM Berlin“. Darin wird die Porzellanherstellung geschildert und die Texte sind durchaus auch metaphorisch zu verstehen.
Die Sprache ist bildhaft und poetisch, mit bunten Schilderungen und vielen interessanten Informationen. Poesie findet sich auch in den Kapitelüberschriften, während sich die Spannung aus dem ereignisreichen Leben Lilis ergibt.

Fazit
Ein Familienroman, ein Frauenroman, ein realer geschichtlicher Hintergrund mit bekannten Künstlern und Persönlichkeiten vermittelt Wissen über die aufwändige Porzellanherstellung, über den Bauhaus-Gedanken, über jüdische und japanische Traditionen. Eine Geschichte von engagierten, mutigen Frauen, die sich liest wie Porzellan: geerdet, zeitlos elegant, fein und robust, bunt und poetisch.
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Circlestonesbooks | 1 autre critique | Sep 6, 2019 |
Heute lebt Lili zurückgezogen in ihrem Haus mit japanischem Garten in Charlottenburg. Das Haus hat einen japanischen Garten. Doch dann kommt die 18-jährige eigensinnige Anja auf Initiative ihres Sohnes in Lilis Leben. Es ist nicht ganz einfach, doch mit der Zeit gehen die beiden aufeinander zu und Lili erzählt ihr über ihr früheres Leben. Aber auch Anja hat ihre Probleme.
Lilis Mutter ist früh gestorben. Ihr Vater ist Teehändler und Jude. Er kümmert sich liebevoll um seine Tochter und wird unterstützt von Takeshi, den er auf einer Seiner Reisen kennengelernt hat. Später lernt Lili den Direktor der Königlichen Porzellan-Manufaktur Günther von Pechmann kennen. Dadurch findet sie ihre Bestimmung und wird Porzellanmalerin. Doch dann kommen die Nationalsozialisten an die Macht und Lili muss fliehen. Nach dem Krieg kommt sie zurück und lebt seither in dem Haus in Charlottenburg.
Obwohl sich der Schreibstil leicht und flüssig lesen lässt, geht es nicht so leicht und angenehm zu. Die Schrecken in der Zeit des Nationalsozialismus sind gut beschrieben. Eigentlich lese ich sehr gerne Bücher über diese Zeit, doch dieses Buch hat mich nicht so ganz überzeugt. Die Zeiten wechseln immer wieder, was ich ganz gerne mag, aber hier war es mir manchmal zu viel. Auch die vielen Information über die Porzellanmalerei haben mich etwas gestört, denn mir geht es um die Geschichten der Menschen.
Über die Protagonistinnen habe ich viel erfahren und doch kamen sie mir nicht wirklich nahe. Es sind zwei sehr unterschiedliche Frauen, die hier aufeinandertreffen und die sich langsam annähern und voneinander lernen. Die Sprache ist der jeweiligen Person angepasst.
Ein Roman, der mich nicht ganz überzeugen konnte.
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buecherwurm1310 | 1 autre critique | Sep 5, 2019 |

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