Walter Kohl (1) (1963–)
Auteur de Leben oder gelebt werden: Schritte auf dem Weg zur Versöhnung
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A propos de l'auteur
Crédit image: Walter Kohl - Leipzig Bookfair 2011 By Lesekreis - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15114429
Œuvres de Walter Kohl
Leben, was du fühlst; Von der Freiheit glücklich zu sein. Der Weg der Versöhnung (2013) 3 exemplaires
Étiqueté
Partage des connaissances
- Nom canonique
- Kohl, Walter
- Date de naissance
- 1963-07-16
- Nationalité
- Deutschland
- Professions
- Unternehmer
Autor - Relations
- Kohl, Hannelore (Mutter)
Kohl, Helmut (Vater)
Membres
Critiques
Listes
Statistiques
- Œuvres
- 3
- Membres
- 43
- Popularité
- #352,016
- Évaluation
- 3.5
- Critiques
- 6
- ISBN
- 17
DSvK, "der Sohn vom Kohl", so war die brutale Umschreibung der Schulfreunde und aller weiteren Mobber, die ihre negativen Projektionen auf den Vater dem Sohn fröhlich "einschenkten". Können Kinder brutal sein, so sind sie im Erwachsenenalter oft ebenso hinterhältig und gemein. Walter Kohl hat dies alles erlebt und musste sein Schicksal bis zur Neige austrinken. Völlig leer war er nach dem Tod der geliebten Mutter und ich kann verstehen, dass er dem Selbstmord näher war als dem Leben.
Es spricht gegen Helmut Kohl, wenn er die Verbindungen zu seinem Sohn abgebrochen hat, ja jetzt in Verlautbarungen seines Büros sich zu dieser Aussage versteigt: "Die öffentliche Zurschaustellung und Vermarktung meines Privatlebens durch Dritte empfinde ich als unangemessen". Seinen Sohn bezeichnet er also als Dritten und schreibt sogar dies: Er "überlasse es der Öffentlichkeit, selbst zu beurteilen, welche Interessen den Publikationen in Wahrheit zugrunde liegen".
Hier fühlt man nach, wie Helmut Kohl in seiner aktiven Zeit wohl seine Gegner bekämpft hat, er macht heute keinen Unterschied mehr zwischen dem eigenen Sohn und anderen Gegnern, er schiebt ihn in die Riege Dritter ab - welch ein unbarmherziges Urteil. Gleichzeitig zeigt diese Verletztheit, wie sehr ihn das Buch des Sohnes wohl im Herz aufwühlt. Umso ehrlicher empfindet man die Ausführungen des Sohnes, der nach einem langen, traurigen Weg endlich das eigene Leben gefunden hat, glaubwürdig untermauert auch durch eine Vielzahl öffentlicher Auftritte, in denen das äußere Abbild seines Vaters eine so ganz andere Art des Miteinanderredens pflegt wie sein Vater. Irgendwie sogar eine Aussöhnung mit der Kohl'schen Art, eine ausgleichende Gerechtigkeit.
Wenn Hannelore Kohl noch leben würde, wäre sie stolz auf ihren Sohn und würde die Reaktionen ihres Ex-Mannes so umschreiben wie es daherkommt: als zutiefst peinlich. Ich muss zugeben, dass ich mir nie Gedanken gemacht habe um das Kind eines Politikers und begrüße dieses Buch als ein Stück Zeitgeschichte. Für keinen Politiker gibt es einen Grund, seine Familie derart zu instrumentalisieren wie dies Helmut Kohl getan hat. Die Presseerklärung zeigt seine Unfähigkeit zum emotionalen Verstehen und auch seine Unfähigkeit zur Aufarbeitung, zur Versöhnung. In keinem Alter ist es zu spät für Einsicht und Weisheit. Menschen wie Kohl, die einer Hybris erliegen, werden vom Schicksal entsprechend mehr geschüttelt als andere. Seine hohlen Phrasen von der geistig-moralischen Wende werden heute ad absurdum geführt, sie klingeln als Echo laut und vernehmbar in seinen eigenen Ohren.
Selten war eine Biografie notwendiger als diese und ganz selten erlebt man beim Lesen eine derartige Trauer, aber auch Freude mit. Es ist eine wirklich zu Herzen gehende, gelungene Loslösung von Verstrickungen der Herkunft und sozialen Altlasten.
2011… (plus d'informations)