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A propos de l'auteur

Crédit image: Walter Kohl - Leipzig Bookfair 2011 By Lesekreis - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15114429

Œuvres de Walter Kohl

Étiqueté

Partage des connaissances

Nom canonique
Kohl, Walter
Date de naissance
1963-07-16
Nationalité
Deutschland
Professions
Unternehmer
Autor
Relations
Kohl, Hannelore (Mutter)
Kohl, Helmut (Vater)

Membres

Critiques

Nachdem ich die Biografie seiner Mutter Die Frau an seiner Seite: Leben und Leiden der Hannelore Kohl gelesen hatte, war auch dieses Buch des Sohnes Pflicht, um ein umfassendes Bild der Oggersheimer Familie zu bekommen. Helmut Kohl ließ durch sein Berliner Büro inzwischen verlautbaren, dass die Gründe für beide Bücher wohl im pekuniären Bereich lägen. Welch ein eklatante Fehlsicht eines Politikers, der im Familienbereich schlichtweg ein Versager war. Zu diesem Schluss komme ich nach diesen beiden glaubhaften Büchern, deren Kern im zutiefst Menschlichen, analytisch Emotionalen liegt.

DSvK, "der Sohn vom Kohl", so war die brutale Umschreibung der Schulfreunde und aller weiteren Mobber, die ihre negativen Projektionen auf den Vater dem Sohn fröhlich "einschenkten". Können Kinder brutal sein, so sind sie im Erwachsenenalter oft ebenso hinterhältig und gemein. Walter Kohl hat dies alles erlebt und musste sein Schicksal bis zur Neige austrinken. Völlig leer war er nach dem Tod der geliebten Mutter und ich kann verstehen, dass er dem Selbstmord näher war als dem Leben.

Es spricht gegen Helmut Kohl, wenn er die Verbindungen zu seinem Sohn abgebrochen hat, ja jetzt in Verlautbarungen seines Büros sich zu dieser Aussage versteigt: "Die öffentliche Zurschaustellung und Vermarktung meines Privatlebens durch Dritte empfinde ich als unangemessen". Seinen Sohn bezeichnet er also als Dritten und schreibt sogar dies: Er "überlasse es der Öffentlichkeit, selbst zu beurteilen, welche Interessen den Publikationen in Wahrheit zugrunde liegen".

Hier fühlt man nach, wie Helmut Kohl in seiner aktiven Zeit wohl seine Gegner bekämpft hat, er macht heute keinen Unterschied mehr zwischen dem eigenen Sohn und anderen Gegnern, er schiebt ihn in die Riege Dritter ab - welch ein unbarmherziges Urteil. Gleichzeitig zeigt diese Verletztheit, wie sehr ihn das Buch des Sohnes wohl im Herz aufwühlt. Umso ehrlicher empfindet man die Ausführungen des Sohnes, der nach einem langen, traurigen Weg endlich das eigene Leben gefunden hat, glaubwürdig untermauert auch durch eine Vielzahl öffentlicher Auftritte, in denen das äußere Abbild seines Vaters eine so ganz andere Art des Miteinanderredens pflegt wie sein Vater. Irgendwie sogar eine Aussöhnung mit der Kohl'schen Art, eine ausgleichende Gerechtigkeit.

Wenn Hannelore Kohl noch leben würde, wäre sie stolz auf ihren Sohn und würde die Reaktionen ihres Ex-Mannes so umschreiben wie es daherkommt: als zutiefst peinlich. Ich muss zugeben, dass ich mir nie Gedanken gemacht habe um das Kind eines Politikers und begrüße dieses Buch als ein Stück Zeitgeschichte. Für keinen Politiker gibt es einen Grund, seine Familie derart zu instrumentalisieren wie dies Helmut Kohl getan hat. Die Presseerklärung zeigt seine Unfähigkeit zum emotionalen Verstehen und auch seine Unfähigkeit zur Aufarbeitung, zur Versöhnung. In keinem Alter ist es zu spät für Einsicht und Weisheit. Menschen wie Kohl, die einer Hybris erliegen, werden vom Schicksal entsprechend mehr geschüttelt als andere. Seine hohlen Phrasen von der geistig-moralischen Wende werden heute ad absurdum geführt, sie klingeln als Echo laut und vernehmbar in seinen eigenen Ohren.

Selten war eine Biografie notwendiger als diese und ganz selten erlebt man beim Lesen eine derartige Trauer, aber auch Freude mit. Es ist eine wirklich zu Herzen gehende, gelungene Loslösung von Verstrickungen der Herkunft und sozialen Altlasten.

2011
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Clu98 | 4 autres critiques | Apr 16, 2023 |
Je mächtiger Ein Mensch wird, desto mächtiger werden noch seine Ängste.

Walter Kohl wächst der Nähe eines sehr mächtigen Menschen auf und auch er muss schon in jungen Jahren jene Angst erfahren, die Normalsterbliche nicht kennen. Sein Vater hat wenig Zeit für ihn und die Freunde in der Schule Grenzen ihn eher aus. Es ist ein Schicksal, das man sich in seiner ganzen Dramatik nur schwer vorstellen kann. Walter Kohl hat darüber wunderbare Bücher geschrieben, die seine Situation erhellen und seinen Weg zu sich selbst erkären.

In diesem Buch nun skizziert er mit Anselm Grün seine Einstellungen bzw. Entwicklungen in unterschiedlichsten Feldern wie Herkunft, Vorbilder, Selbstbewusstsein, Selbstachtung, Eigensinn, Intimität, Macht der Gefühle, Angst, Liebe und Hass, Neid und Scham, Widerstände und Konflikte, die Macht und ihre Motive, Selbstverantwortung, Glück, Haben uns Sein, Schicksalsschläge, Gott und Glauben, Begrenztheit des Daseins – bis hin zu dem Sinn des Lebens und jenen Dingen, die beiden am wichtigsten sind.
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Clu98 | Feb 24, 2023 |
 
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Klookschieter | 4 autres critiques | Aug 18, 2020 |
Sehr gutes Buch. Ich dachte es sei etwas abstrakter und würde auch Beispiele anderer Menschen bringen, die es geschafft haben von einem fremd- in ein selbstbestimmtes Leben zu wechseln. Tatsächlich ist es aber eine reine Biografie. Obwohl meine Erwartungen nicht mit dem Buch übereinstimmten, fand ich es sehr gut. Interessante Einsichten in
- die Bundesrepublik der 70er Jahre
- in das Leben mit Terrorangst bei Kindern
- die Übernahme von Verantwortung für das eigene Leben bei tatsächlicher und gefühlter Fremdbestimmung

Ich schreibe "tatsächliche und gefühlte Fremdbestimmung" da Walter Kohl beides erlebt hat. Meine größte Kritik am Buch ist, dass er die beiden Arten der Fremdbestimmung nicht genug unterscheidet.

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volumed42 | 4 autres critiques | May 1, 2019 |

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Statistiques

Œuvres
3
Membres
43
Popularité
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Évaluation
½ 3.5
Critiques
6
ISBN
17