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Jasmin Jülicher

Auteur de Stadt der Tiefe (Der Hüter)

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Œuvres de Jasmin Jülicher

Stadt der Tiefe (Der Hüter) (2018) 1 exemplaire

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Für Selfpublisher ist es nicht immer leicht ernst genommen zu werden und ihre Bücher unter die Leserschaft zu bringen. Umso erfreuter bin ich, dass ich das Glück hatte und auf dieses Buch aufmerksam gemacht wurde. Der Kontakt mit der jungen Autorin war ganz schnell geknüpft und das Buch auf meinem Reader.

Im Bereich Steampunk bin ich nicht so bewandert und bin erstaunt, wie viele Möglichkeiten er aber bietet. Kann man doch auf so leichte Art und Weise Vergangenes, Gegenwart und zukünftige Innovationen in einem Genre verbinden und was ganz Tolles kreieren. Genau so, wie es Jasmin Jülicher gemacht hat!

Eine spannende und ganz neue Unterwasserwelt eröffnet sich einem. Dabei ist natürlich nicht der Gegenstand einer Welt in einer Kuppel unter Wasser ansich neu, jedoch ihre Struktur und WIE sie funktioniert; gesellschaftlich als auch technisch. Immer wieder staunte ich ob dem Einfallsreichtum der Autorin. Von Vorteil war / ist sicherlich Jasmin Jülichers gelernter Beruf als Biologin. Das spürt man deutlich und es macht vieles, das in der Geschichte damit zu tun hat, sehr glaubwürdig und dennoch für Laien wie mich verständlich.

Detailliert und sanft wird man als Leser in Biota eingeführt. Man gewöhnt sich an die Besonderheiten und Andersartigkeiten und ist sodann bereit für den eingebetteten Krimi und kriminalistische Aufkärungsarbeit.

Mit Alexander, dem obersten Hüter und Nic, einer aufstrebenden Biologin auf dem Weg in den Rat der Oberen, sind der Autorin zwei ganz tolle Protagonisten gelungen. Der zu Anfang noch etwas naive Gesetzeshüter entwickelt sich entsprechend seiner Rolle und seinen ihm gegebenen Möglichkeiten. Da er nicht einfach so aus seinem Gefüge und seinem Rang ausbrechen und dabei seine Glaubwürdigkeit behalten könnte hat Jasmin Jülicher dies sehr geschickt in die Geschichte eingeflochten. Dabei werden nach und nach Besonderheiten von Biota enthüllt, die nicht immer schön und positiv sind. Bekanntlich hat jede Medaille zwei Seiten und auch Nic hat das bereits zu spüren bekommen. Obwohl sie Alexander gegenüber einen deutlichen Wissensvorsprung hat, da sie als Wissenschaftlerin zur Elite, der gehobenen Bevölkerung von Biota, gehört, hat auch sie einiges zu fürchten und zu verlieren.

Je weiter ich in der Story vorankam desto klarer wurde, das auch in Biota nicht alles Gold ist was glänzt. Obwohl das Böse im Menschen ausgelöscht sein sollte, scheint dies auf Dauer nicht zu funktionieren. Schlimme Vorahnungen werden noch schlimmer bestätigt.
Als Leser wird man dabei mit verschiedenen Fragestellungen konfrontiert, wie z.B. "Wie weit darf Forschung gehen?", "Darf am Menschen geforscht werden und wenn ja, in welchen Bereichen?", "Kann man Menschen kontrollieren?" und "Was passiert, wenn ein Teil der Bevölkerung wissentlich unterdrückt wird?".

Die aufgefundenen Tote, sie wurde ermordert, dürfte es in der strukturierten und neu gegründeten Gesellschaft eigentlich nicht geben. Daher ist auch Alexander als Hüter mit der Aufklärung des Mordes, völlig überfordert. Geschickt gibt die Autorin ihm verschiedene Hilfsmöglichkeiten zur Seite, die nicht konstruiert wirken. Das hat mir sehr gut gefallen! Wem kann der Hüter vertrauen? Ist Nic wirkich ehrlich ihm gegenüber? Die Spannung steigt beim lesen und ist mit dem Showdown tatsächlich am Höhepunkt angelangt und treibt den Leser immer weiter an. Ich stellte mir permanent die Frage, wie es denn nun weiter gehen könnte.

Am Ende hat man Antworten auf die wichtigsten Fragen erhalten und hat große Lust sofort den nächsten Band in die Hand zu nehmen und weiter zu lesen. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass im nächsten Band die Welt eine andere sein könnte.

Mein einziger Kritikpunkt bezieht sich auf den Anfang der Geschichte. Etwas holprig erschien mir die Darstellung, wie es zu Biota, der Unterwasserwelt, kommen konnte. Teilweise große, manchmal auch kleine Zeitsprünge suggerierten mir, dass ich auf die Örtlichkeit und die Jahreszahlen achten sollte und ich fand dabei keinen richtig roten Faden. Die sprunghafte Erzählung der Vorgeschichte und des Krieges, die Erfindung der Golems und die Übersiedlung einiger Menschen in die Kuppel unter Wasser hatte mich ein bisschen irritiert und im Lesefluss gestört. Da dieser Teil, im Vergleich zur Gesamtgeschichte, jedoch nicht allzu groß ist, habe ich nur einen halben Stern abgezogen. Eigentlich könnte ich mir zur Vorgeschichte ein Prequel vorstellen, das ausführlicher auf den Krieg und die damaligen Ereignisse eingeht und tiefer beleuchtet, denn darin verbirgt sich das Potential zu einem eigenen Büchlein.

Fazit: Eine absolut fesselnde und fantasiereiche Idee, die ich mir über einige Bände verteilt sehr gut vorstellen kann! Wer Steampunk noch nicht kennt, kann mit diesem Buch einen wunderwollen Einstieg in einen ungewöhnlichen Genrebereich feiern. "Stadt der Tiefe - Der Hüter" ist ein Buch, an dem man sehr schön sehen kann, dass es sich lohnt auch mal über den Tellerrand zu schauen und Perlen bei Selfpublishern finden kann. Eine Geschichte, hat man sie mal angefangen zu lesen, einen bis zum Ende nicht mehr loslässt.
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monerlS | Aug 28, 2017 |

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