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Mascha Vassena

Auteur de Das Schattenhaus

5 oeuvres 20 utilisateurs 5 critiques

Œuvres de Mascha Vassena

Das Schattenhaus (2014) 6 exemplaires
Die Prophezeiung der Seraphim (2012) 3 exemplaires
Das verschlossene Zimmer: Roman (2015) 3 exemplaires
Das Mitternachtsversprechen (2016) 3 exemplaires

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Critiques

Moira Rusconi kehrt nach Montagnola zurück, um nach ihrem Vater Ambrogio zu sehen, der einen Schlaganfall erlitten hat. In dem Tessiner Dörfchen geht es eigentlich ziemlich beschaulich zu, doch als ein Toter in einer Nevèra, einem der dort typischen historischen Eiskeller, gefunden wird, ist es mit der Idylle vorbei. Moiras Jugendliebe Luca Cavadini, der leitende Rechtsmediziner des Kantons, bittet Moira als Dolmetscherin einzuspringen. Doch dann wird sie in die Ermittlungen mit eingespannt und entwickelt einen ungeahnten Ehrgeiz, die Sache aufzuklären, was gar nicht so leicht ist, denn es gibt in dem Dorf eine Menge Verdächtiger, die auf den Toten nicht gut zu sprechen sind.
Hat mir dieser Krimi gut gefallen? Eigentlich schon, doch dann kommt ein „aber“. Die Handlungsorte und das Leben im Tessin sind sehr atmosphärisch beschrieben. Man würde am liebsten gleich einen Urlaub dort verbringen und in der Osteria die Köstlichkeiten genießen. Und nun zum aber: Ich finde es nicht glaubhaft, dass eine Aushilfsdolmetscherin in die Ermittlungen einbezogen wird. Genauso wenig glaubhaft war es für mich, dass bei Luca und Moira auf den ersten Blick die alten Gefühle hochkommen, nachdem sie sich zig Jahre nicht gesehen haben.
Die meisten Personen haben wir gut gefallen und waren sympathisch. Moira ist eine Frau, die man einfach mögen muss. Sie geht auf die Menschen zu und ist empathisch, dabei hat sie auch schon einiges hinter sich. Auch ihr Vater Ambrogio ist ein sympathischer Mensch, der das Leben genießt. In seinem Haus haben seine fünf Katzen das Sagen. Bei Luca Cavadini werden alte Gefühle wach, doch er ist verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Ambrogios Nachbarin Agnes Tobler ist neugierig und übergriffig und eine Klatschbase. Der Tote war im Dorf beliebt, denn er war sehr hilfsbereit. Dass er dunkle Seiten hatte, ist wohl nur wenigen aufgefallen.
Am Ende löst sich dieser Fall schlüssig auf. Aber es bleiben offene Enden, die neugierig auf den Folgeband machen.
Ein sehr atmosphärischer Tessin-Krimi.
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buecherwurm1310 | Apr 24, 2022 |
Familiengeschichte mit Twist

Inhalt:

Die Journalistin Vera reist nach Turin, um ihre Großtante zu interviewen für eine Reportage über Frauen, die nach dem zweiten Weltkrieg ungewöhnliche Berufe ergriffen und ihren Weg in einer von Männern geprägten Welt gemacht haben, so wie einst ihre Großmutter.

Während sie zu Hause alte Dokumente sichtet, entdeckt Vera, deren Zwillingsschwester spurlos verschwand als sie Kinder waren, dass es noch eine dritte Schwester gegeben hatte, deren Existenz totgeschwiegen wurde, und von der auch ihre Mutter nicht wusste.
Das ist ein zusätzlicher Anreiz, und so macht sie sich auf den Weg nach Turin, um Antworten zu erhalten, aber sie stößt auf eine Mauer des Schweigens.

Meine Meinung:

Mit ihrem Roman: Das Mitternachtsversprechen ist es Mascha Vassena gelungen, einen spannenden Familienroman zu schreiben, der mehr als 70 Jahre überbrückt.

Der Stil ist leicht und flüssig, und man wird sofort in die Geschichte reingesogen, startet diese doch mit dem plötzlichen Verschwinden Veras Zwillingsschwester, und Veras daraus resultierendem Trauma das sie auch nach all diesen Jahren voll im Griff hat. Obwohl sie versucht, dagegen anzukämpfen, gelingt ihr das nur bedingt, denn sie ist überfürsorglich mit ihrem eigenen, 11-jährigen Sohn, den sie quasi permanent überwacht, und der nur bei ihrem geschiedenen Mann Freiheiten hat.
Vera wundert sich über die Parallelen: Aurora, die dritte Schwester, verschwand spurlos, und ihr Verschwinden wurde nie aufgeklärt, genau wie das Verschwinden von Veras Schwester. Könnte eine oder gar beide noch am Leben sein?

Vera ist entschlossen, zumindest Licht in das Dunkel der 'dritten' Schwester zu bringen, aber ihre Großtante Lidia ist äußerst zugeknöpft und erzählt ihr kaum etwas.

In dem Roman gibt es drei Erzählstränge: Die Zeit unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg; die Zeit um und nach Violas Verschwinden; und die Jetzt-Zeit. Diese Erzählstränge sind durch einen Wechsel im Schriftsatz nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch gut voneinander zu unterscheiden, was ich als sehr angenehm empfand.

Die Perspektiven wechseln, so dass wir nach und nach in die Geschichte eingeführt werden, wobei der Leser immer ein bisschen mehr weiß als Vera. Trotzdem ist es absolut nicht vorhersehbar, und die Auflösung ist sowohl überraschend, als auch gelungen.

Gefallen hat mir vor allem der Teil in den 1940er Jahren, der uns mit den Problemen konfrontiert die drei junge Frauen, Vollwaisen noch dazu, und ein kleiner Junge, um den sich niemand so richtig kümmern kann -- zumindest, was seine emotionalen Bedürfnisse angeht, in dieer Zeit des politischen Umbruchs. Wer mehr darüber wissen möchte, kann den Artikel über Laura Polizzi lesen, der einen sehr guten Einblick gewährt.

Auch im Buch bekommt man definitiv einen Eindruck vom damaligen Leben, wenngleich es nicht direkt gesagt wird, aber es kommt deutlich rüber.

Wer also ein bisschen Mystery gemixt mit Familiengeschichte und Zeitgeschichte mag, kann mit diesem Roman nichts falsch machen. Ich kann ihn auf jeden Fall empfehlen; Stil, Plot, Charaktere: alles stimmt.

Abschließend möchte ich mich bei Leserunden.de bedanken für die Organisation und Durchführung, sowie bei Mascha Vassena für die Begleitung der Leserunde.
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Belana | 1 autre critique | Dec 15, 2021 |
Die Journalistin Vera möchte eine Reportage über starke Frauen machen. Ihre Großmutter Teresa ist in ihren Augen ein solch starke Frau. Sie beschließt, ihre Großtante Lidia in Turin zu besuchen, um mehr über Teresa zu erfahren. Als sie in alten Unterlagen ihrer Großmutter ein Foto mit drei jungen Frauen, offensichtlich Schwestern, findet, ist sie überrascht. Auch ihre Mutter weiß nur von zwei Schwestern. Was hat es mit der dritten Frau auf sich?
Veras Recherchen führen weit in die Vergangenheit, als die Schwestern 1948 das zerstörte »Caffè Molinari« ihrer Eltern wieder aufgebaut und betrieben haben. Das Caffè ist berühmt für die Gianduja-Pralinen, die nach einem alten Familienrezept hergestellt werden.
Der Autorin gelingt es in ganz besonderer Weise, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Alles ist sehr schön und bildhaft beschrieben, so dass ich mich nach Turin versetzt fühlte.
Vera ist eine sympathische Frau. Doch sie hat das Verschwinden ihrer Zwillingsschwester Viola nie verarbeitet. Überängstlich wacht sie daher über ihren Sohn Finn. Bei ihrem Aufenthalt in Turin lernt sie Mattia kennen, ein Kollege, der ihr bei ihren Recherchen hilft. Veras Großtante Lidia und ihr Sohn Maurizio halten sich in vielem sehr bedeckt. Besonders Lidia will zunächst nicht über Aurora sprechen. Doch so nach und nach ergibt sich aus den Rückblenden in die Vergangenheit ein Bild und ein düsteres Familiengeheimnis tritt zutage.
Die drei Schwestern Teresa, Lidia und Aurora könnten unterschiedlicher nicht sein. Lidia die Älteste hat die Verantwortung für ihre Geschwister übernommen, obwohl sie selbst noch so jung ist. Das Caffè Molinari sorgt für den Lebensunterhalt und ist Lidia so wichtig, dass sie ihm alles unterordnet und das auch von ihren Geschwistern erwartet. Sie wirkt sehr hart. Teresa ist die Besonnene, die tut, was zu tun ist. Die Familie ist ihr wichtig, aber sie hat auch Träume und braucht einen Anstoß, um sie zu verwirklichen. Aurora ist wie ein flatterhafter Schmetterling. Sie sonnt sich in der Bewunderung ihrer Verehrer und ist dabei sehr egoistisch und rücksichtslos. Der kleine Bruder Alessandro bleibt oft auf der Strecke, denn im Caffé ist so viel zu tun. Alle Charaktere sind sehr gut und vielschichtig dargestellt. Auch wenn ich mit vielen Personen nicht warm wurde, konnte ich ihre Gedanken und Beweggründe nachvollziehen.
Ich habe mir alles Mögliche vorgestellt, was mit Aurora geschehen sein könnte. Am Ende war es ganz anders und ich war wirklich überrascht. Was Vera dort in Turin erfährt und erlebt, hat Auswirkungen auf ihr eigenes Leben. Schade finde ich nur, dass das Schicksal von Viola im Dunkeln blieb.
Mir hat diese etwas düstere Familiengeschichte gut gefallen.
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buecherwurm1310 | 1 autre critique | Jun 28, 2020 |
Lena weiß nichts über die Familie der Mutter. Gabriella blockt auch jetzt wieder ab, als ein Brief eines Anwaltes aus Venedig eintrifft. Als sie dann zu ihrem Mann nach Afrika reist, sieht Lena die Chance mehr über die Familie zu erfahren. Zunächst stöbert sie in den Sachen der Mutter herum und findet das Foto und das Armbändchen eines Babys namens Lucia. Da Lena das höchst mysteriös findet, fährt sie nach Venedig. Doch Venedig und ihre Brückenphobie passen gar nicht zusammen, Lena hat große Schwierigkeiten. Doch sie findet den Palazzo der Familie Orlandi. Sie wird von ihrer Verwandtschaft zwar aufgenommen, doch nur ihre Cousine Vittoria ist erfreut. Beim Abendessen ist Onkel Vincenzo nicht dabei, weil er sich in der Reha befindet. Gabriellas Schwester Beatrice und deren Tochter Celestine samt ihrem Mann Riccardo wirken mehr als unterkühlt. Die Angestellte Maria reagiert auch sehr merkwürdig, als sie erfährt, wer Lena ist.
Neben diesem Gegenwartsstrang erfahren wir nach und nach, was in der Vergangenheit im Hause Orlandi geschehen ist. Gabriella und Beatrice hatten nie ein gutes Verhältnis, denn Gabriella wurde von ihrem Vater vieles nachgesehen und Beatrice war verrückt vor Eifersucht. Doch dann hatte es Gabriella zu weit getrieben und wurde aufs Land verbannt. Beatrice hatte nun ihre Chance und blühte auf. Sie lernt Vincenzo kennen und kurz vor deren Hochzeit kommt Gabriella zurück.
Das Buch lässt sich angenehm flüssig lesen. Es gibt so viele Fragen, die sich einem beim Lesen stellen und peu à peu werden sie alle beantwortet. Beatrice hat sich den Regeln und Werten der Großmutter unterworfen, sie nie in Frage gestellt und will, dass sich die gesamte Familie diesen Regeln unterwirft. In diesem Umfeld ist sie zu einer schwer gestörten Frau geworden, die engstirnig und gefühllos ist und nicht davor zurückschreckt, einem kleinen Kind etwas anzutun. Das kann natürlich nur zu Konflikten mit ihrer lebensfrohen und etwas leichtsinnigen Schwester Gabriella führen. Diese Protagonistinnen und auch alle anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt, selbst über manche Schwäche konnte ich hinwegsehen. Lena blieb mir aber immer ein bisschen fremd, da ich einige ihrer Verhaltensweisen nicht so nachvollziehen konnte. Ihre Neugier auf die Familie kann ich ohne Weiteres nachempfinden, man möchte seine Wurzeln schließlich kennenlernen, auch wenn man dann feststellt, dass es nicht passt. Aber sie geht das ein bisschen halbherzig an, denn sie zeigt kein Interesse an dem Vater von Gabriella. Vittoria wäre vielleicht einiges erspart geblieben, hätte Lena mehr auf ihr Gefühl gehört. Dass sie Beatrice nicht wenigstens zur Rede stellt als ihre Erinnerungen wieder präsent sind, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Schön war es, dass Lena in Luciano, den sie in Venedig kennenlernt, einen Menschen hat, der sie unterstützt.
Die Familiengeschichte ist sehr spannend, denn immer wieder ergeben sich Wendungen, die so nicht zu erwarten waren und mich auf falsche Spuren brachten.
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buecherwurm1310 | Jan 28, 2018 |

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Œuvres
5
Membres
20
Popularité
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Évaluation
3.9
Critiques
5
ISBN
9