Marc Pierschel

Das Buch wurde im Internet als die "Vegan-Bibel" angepriesen. Als ich es in der Bücherei gesucht habe, habe ich es fast übersehen da es doch recht schmal für eine "Vegan-Bibel".
Es werden alle Themenpunkte gut umrissen, für mich als Neu/Halb-Veganer daher sehr interessant.

Das einzige was ich noch interessant gefunden hätte wäre der Praxis-Bezug. Was esse ich denn als Veganer z.B. zum Frühstück? Wie kann ein Tages/Wochenmenü aussehen? Es gibt viele Kochbücher zum Thema Veganismus, aber ganz ehrlich: Wer macht sich schon ein Frühstück aus dem Kochbuch? Es reicht ja schon wenn ich mir das Mittag und Abendessen zurecht machen muss, da möchte ich auch nicht noch morgens 20 min. in der Küche stehen. Und in Kochbüchern können die so ein "Kipp einfach Sojamilch über Müsli X" nicht bringen weil man ja mehr erwartet von einem Kochbuch. So ein paar einfache Ideen wären nett gewesen. Genau wie ein Tipp, was man als Snack essen kann für zwischendurch (außer einem Apfel und einer Karotte oder so).

Ansonsten natürlich sehr interessant und überraschenderweise auch sehr ausgewogen. In den Bewertungen im Internet wird das schwarz/weiß-Denken des Autors kritisiert, doch ich finde das kommt im Buch nicht raus, im Gegenteil. Es wird sogar darauf hingewiesen, das man als penetranter Veganer, der meint er wäre nun etwas besseres als alle anderen, eher Leute abschreckt als für das Thema zu begeistern.

Einzig die Schreibweise mit _innen fand ich etwas lächerlich. Ich würde mich auch bei der männlichen Form angesprochen fühlen, ohne ein "_innen" dahinter. Macht meiner Meinung nach nur beim Thema Ernährung bzw- Nährstoffzufuhr Sinn, weil man dort ja zwischen männlich und weiblich unterscheiden, ansonsten fand ich es affig.

Alles in allem ein gutes Buch, auch für nicht-Veganer zu empfehlen.… (plus d'informations)