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Œuvres de K. Silem Mohammad

The Undead and Philosophy: Chicken Soup for the Soulless (2006) — Directeur de publication — 160 exemplaires
Deer Head Nation (2003) 27 exemplaires
A Thousand Devils (2004) 10 exemplaires
Breathalyzer (2008) 7 exemplaires
The Front (2009) 6 exemplaires
Sonnagrams 1-20 3 exemplaires
Monsters 2 exemplaires
Hovercraft 2 exemplaires

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The Best American Poetry 2004 (2004) — Contributeur — 202 exemplaires

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(Diese Rezension erscheint in Aufklärung & Kritik 2/2010.)

Fantasy-Literatur, (Science) Fiction, Horror: Diese Genres erleben seit guten anderthalb Jahrhunderten immer wieder Höhen und Tiefen. Aktuell ist besonders der Vampir-“Mythos“ in Mode, wenngleich in einer puritanisch-mormonischen und jugendlich-verklärten Variante wie bei Stephenie Meyers „Twilight“-Reihe. Vampirserien wie „True Blood“ setzen sich anhand des Vampir-Motivs mit Rassismus, Vorurteilen und amerikanischen Südstaaten-Gesellschaften auseinander. Auch Zombiefilme feiern Konjunktur, ob als satirisch-experimentelles Survival-Roadmovie wie „Planet Terror“ von Robert Rodriguez oder Fortzsetzungen der „klassischen“ „… of the Dead“-Reihe von George Romero (aktuell: „Diary of the Dead“ und „Survival of the Dead“).

Der bei Klett-Cotta erschienene populär(sozial)wissenschaftliche Sammelband „Die Untoten und die Philosophie“ untersucht in vierzehn Aufsätzen und Essays u.a. solche Medienphänomene, gleichzeitig aber auch klassische Philosophie, Philosophen und philosophische Probleme, die auf Wiedergänger anwendbar sind.

Einer der besten Aufsätze des Buches ist der von Hamish Thompson über „Zombies, Werte und personale Identität“. Der Autor versucht (ethisch) zu ergründen, warum die moralischen Skrupel, einen Untoten in die ewige Vernichtung zu schicken – den Zombie klassisch per Kopfschuss, den Vampir mit dem berühmten Pflock oder durch Sonnenlicht –, sich merklich von denen bei der Tötung eines Menschen unterscheiden. Dabei analysiert er, was sowohl das Wesen des lebenden wie des untoten Subjekts ausmacht und welchen Wert wir ihm zuweisen.

Ein wiederkehrendes Motiv – wiederkehrend wie die Protagonisten – ist die Frage, wie viel Konsumidiotie ein Mensch verträgt, bevor er tatsächlich mehr untot als lebendig ist. Der Autor Matthew Walker beruft sich hierbei auf die Nikomachische Ethik wie auch auf Klassiker des philosophischen Hedonismus. Der Co-Herausgeber Silem Mohammad untersucht in seinem Beitrag die Ethik Spinozas in ihrer Anwendbarkeit auf die sich wandelnde Geschwindigkeit von Untoten in populären Medien, insbesondere Filmen. Er macht grob drei Phasen aus: Die nutzbaren Untoten des Kapitalismus im 19. Jhd. – eine Analogie auf die „entfremdeten“ Arbeitermassen sozusagen –, die freudianischen Zombies als Symbole unterdrückter Begierden und die „modernen“, schnellen Zombies, die nicht mehr von Hunger, Magie oder einer (sinnvollen) Aufgabe getrieben sind, sondern nur noch von einer Emotion: Wut. Man muss nur an brennende Banlieus, das sich verhärtende Sozialklima auch in Deutschland oder mexikanische Bandenkriege denken, um zu erkennen, dass diese Untoten die aktuellen Probleme unserer Stufe der sozialen Evolution wohl am besten beschreiben.

In weiteren Aufsätzen begegnen wir vor allem ethisch-moralischen Problemstellungen: Wie verändert sich unsere ethische Pflicht gegenüber sog. „philosophischen Zombies“, also hypotehtischen Konstrukten, die aussehen und (re-)agieren wie vollkommen normale Menschen, von denen aber bekannt ist, dass sie über keinerlei subjektive Wahrnehmung verfügen? Welche Rechte und Pflichten stünden Vampiren und Zombies zu, wäre ihre Existenz belegt (bzw. belegbar)? Ist eine Gesellschaft denkbar, in der Menschen und beliebige Untote bewußt koexistieren, wie das etwa die Serie „True Blood“ in Bezug auf Vampire beschreibt und „Land of the Dead“ auch als Möglichkeit in Bezug auf Zombies nahelegt? Oder wäre eine neue Hexenjagd die zwangsläufige Folge, we Phillip Cole unter Rückgriff auf Rousseau untersucht?

Alles in allem ist „Die Untoten und die Philosophie“ ein Buch, das ernsthaft an Philosophie heranführt, dabei aber ein sehr populäres (und für den Außenstehenden überraschend tiefgründiges) Themenfeld aufgreift. Ich habe dieses Buch u.a. in Comic- und Rollenspielläden gesehen, und vermute, es kann der Beschäftigung mit Philosophie eine neue Zielgruppe schaffen. (Und dem Verlag damit natürlich auch neue Konsumenten, die hoffentlich nicht aus hirnlosen Zombies sondern denkenden jungen Menschen besteht.)
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Signalé
anouphagos | 2 autres critiques | Jul 7, 2011 |
A paranoid mind, restless in its search for pattern, can take just about anything that can be named with a noun and make an organzing narrative out of it. In this book of poems (which utterly transcends the "novelty" origins of the "flarf" genre), K. Silem Mohammad chooses deer as the thread that joins up the rest: at the beginning of the book, a deer head is merely "spooky," but by the end of the book, after being presented with a "suite" in which dozens, possibly hundreds of disembodied Internet voices have made their ellipitical proclamations on the search term "deer," the animal and its oft-displayed head both seem deeply braided into the book's other concerns (war, terror, America, human abjection). Paranoid? Sure. But these are paranoid times. Highly recommended; one of the best new books of poetry to emerge in the last ten years.… (plus d'informations)
½
 
Signalé
jbushnell | Mar 10, 2007 |

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