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Œuvres de Miku Sophie Kühmel

Triskele (2022) 2 exemplaires
Kintsugi: Roman (2021) 1 exemplaire

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Nom canonique
Kühmel, Miku Sophie
Date de naissance
1992
Nationalité
Deutschland
Lieu de naissance
Gotha, Thüringen, Deutschland
Lieux de résidence
Berlin, Deutschland
Professions
Schriftstellerin

Membres

Critiques

Kintsugi - das japanische Kunsthandwerk, zerbrochenes Porzellan mit Gold zu kitten.

Ein Wochenendhaus in der Uckermark. Reik und Max haben ihren langjährigen Freund Tonio und dessen inzwischen erwachsene Tochter Pega eingeladen. Alles ist wie immer, schon seit inzwischen zwanzig Jahren bildet das Quartett eine Art freiwillige Familie, Reik und Max haben Pega ebenso mit erzogen und aufwachsen sehen wie Tonio. Frauen gab es keine, die vermisste auch niemand. Alles scheint perfekt, doch das scheinbar glückliche Bild bekommt nach und nach immer feinere Risse, die irgendwann in Brüchen enden. Ein Wochenende, das ein Ende und Anfang ist, an dem vieles infrage gestellt, anderes bestätigt wird.

Miku Sophie Kühmel verleiht ihren vier Figuren einem nach dem anderen eine Stimme, um ihre Sicht des Jetzt, aber auch der vergangenen zwei Jahrzehnte zu schildern. „Kintsugi“ ist dafür als Titel hervorragend gewählt, denn es wird versucht nochmals zu kitten, was schon zerbrochen ist. Vier Perspektiven auf das Leben, die das Ungesagte offenlegen und zeigen, was unter der Oberfläche versteckt wird.

Alle erwachsenen Männer haben mit Selbstzweifeln und Unsicherheiten zu kämpfen, die sie jedoch verstecken. Max ist erfolgreicher Professor, der von seinen Studierenden bewundert wird, dies aber gar nicht wahrnimmt, sondern immer nur sieht, wie erfolgreich sein Partner ist. Reiks Kunst begeistert weltweit und hat ihn reich gemacht, für ihn jedoch ist Tonio das größte Kunststück geglückt: seine Tochter. Alles, was er erschafft, verblasst daneben und wird bedeutungslos. Tonio hingegen hat keine Karriere gemacht trotz bester Voraussetzungen als Musiker und ob er als alleinerziehender Vater so erfolgreich war, stellt er ebenfalls infrage. Pega hat drei ganz unterschiedliche Vorbilder und erkennt, wie schwer es für alle Männer in ihrem Leben sein wird, an diese auch nur ansatzweise heranzureichen.

Es geht um nicht weniger als das Leben und den Sinn desselben. Obwohl sie etwas aus den wenigen Chancen gemacht haben, bleibt bei Reik, Max und Tonio die Frage, ob nicht auch alles ganz anders hätte kommen könne, ob sie nicht etwas verpasst haben, den falschen Weg eingeschlagen haben. Es sind die Zweifel, die wir alle mit uns herumtragen und die uns blind machen für das Schöne und Gute in unserem Leben. Die das verdecken, was Außenstehende bewundern und beneiden und uns verleiten, Dinge aufzugeben, die schwer erkämpft wurden und wertvoll sind.

Ein wundervoll erzählter Roman, der tief in die Seele und Gedankenwelt der Figuren abtaucht und beim Leser Denkprozesse anstößt, die auch nach der letzten Seite noch fortdauern.
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miss.mesmerized | 2 autres critiques | Aug 10, 2022 |
Vier Personen verbringen ein Wochenende in einem Ferienhaus, der Vater Tonio mit seiner zwanzigjährigen Tochter Pega, die er alleine aufgezogen hat und das Paar Reik und Max, die seit 20 Jahren zusammen sind. Die vier kennen sich lange und gut. Die Anlage des Buchs ist wohldurchdacht, jede Person kommt einmal in einem langen monologischen Kapitel zu Wort, dazwischen ist immer eine kleine drehbuchartige Szene. So kann man gut nachvollziehen, wie sich diese Beziehungen entwickelt haben und wie sich das Wochenende gestaltet.
Die doch noch recht junge Autorin schafft es aus meiner Sicht besser, die Gedanken der Älteren glaubhaft nachzuvollziehen als die der jungen Frauen (es taucht nebenbei noch als SMSende Protagonistin Nicole, Tonios Freundin auf). Die Überlegungen von Reik und Max konnte ich nachempfinden und fand sie schlüssig (wenn ich auch andere Konsequenzen gezogen hätte). Tonio war insgesamt der blasseste, am Ende fällt er dann ganz runter, man erfährt nichts mehr über ihn. Pega war irgendwie gut charakterisiert, aber ihre Verliebtheit kann ich nicht glauben.
Ich habe das Buch schon gern gelesen, es ist gut geschrieben und hat Potential.
Insgesamt kommt mir das Buch allerdings vor, wie mit Hilfe eines Schreibkurses komponiert und ich frage mich wirklich, warum es auf der Buchpreisliste stand. Vielleicht wegen der ungewöhnlichen Lebensentwürfe - dass es möglich ist, in allen Konstellationen füreinander Familie zu sein?
Der Bezug zu Kintsugi und überhaupt zu Japan, sowie das schöne, wunderbar passende Cover haben mir gut gefallen.
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½
 
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Wassilissa | 2 autres critiques | Jul 20, 2020 |
Der Künstler Reik und der Archäologe und Universitätsdozent Max sind seit zwanzig Jahren ein Paar. Aus diesem Grund wollen sie an einem See in der Uckermark diesen besonderen Termin feiern. Sie haben dazu aber auch ihren Freund Tonio und seine Tochter Pega eingeladen. Doch im Laufe des Wochenendes zeigen sich Risse.
„Kintsugi“ ist die Kunst, Zerbrochenes zusammenzufügen und und es dadurch kostbarer zu machen. Es bleiben dabei erkennbare Risse, und Risse zeigen sich auch bei den Freunden an diesem Wochenende.
Es ist eine seltsame Konstellation, die hier zusammentrifft – das schwule Paar, welches sein Jubiläum feiert, der Freund, der früher einmal eine Beziehung zu Reik hatte und nun alleinerziehender Vater ist und Pega, die von allen gemeinsam erzogen wurde.
Sprachlich hat mir das Buch gut gefallen, aber es passiert nicht sehr viel in dieser Geschichte und doch unterschwellig alles. Die Beziehungen sind eng und doch schwierig. Sie sind zusammengekommen und haben sich doch kaum etwas zu sagen, da niemand wirklich offen redet. Aber ihre Gedanken können wir sehr intensiv mitverfolgen und damit ist das Konfliktpotenzial schon im Raum.
Doch das Buch konnte mich nicht so recht packen. Warum können erwachsene Menschen ihre Konflikte nicht durch ein Gespräch aus der Welt schaffen? Ich konnte mich mit keiner der Figuren anfreunden. Sie blieben mir fremd.
Ein ruhiger Roman über Beziehungen und Zwischenmenschliches.
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buecherwurm1310 | 2 autres critiques | Oct 2, 2019 |

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