Airen

Gruselig, mitreißend, sehr echt.
Wer selbst einen gewissen Hang zum Rausch hat oder in einer Lebensphase über die Stränge geschlagen hat, wird sich sofort wiedererkennen: Die Tendenz, immer noch einen draufzusetzen, die Freude an Erlebnissen, die die langweilige Realität ein wenig aufhübschen.
Aber auch die Abgründe, den Selbsthass, das Furchtbare, das mit regelmäßigem und vor allem ausuferndem Drogenkonsum einhergeht.
Ich war nie in der Technoszene unterwegs, ich habe nie dermaßen über die Stränge geschlagen, bei weitem nicht so viele verschiedene Drogen regelmäßig genutzt oder auch nur ausprobiert, wie Airen es offenbar tat, es ist zwanzig Jahre her – und doch finde ich mich wieder, finde die gleichen Denkmuster und Strukturen, erinnere mich gut an durchaus ähnliche, wenn auch weniger extreme Situationen.
Gruselig, wie gesagt, kurzfristige Glückssuche ohne Rücksicht auf Verluste, die mehr schlecht als recht die eigentlichen Abgründe der Depression darunter verbirgt, die Ausweglosigkeit. Gleichzeitig morbid faszinierend und durchaus auch anziehend.
Puh, welch ein Ritt. Nicht schön, aber echt.… (plus d'informations)