Was passiert, wenn sich ein Muslim aus Bosnien und ein Serbe in einem kleinen Städtchen in den USA treffen und die Geschichte ihrer Heimat aufarbeiten? Jergovic erzählt das Leben von Hassan Hujdur und Vuko Salipur in eindrucksvollen Bildern, die von Rückblenden in jene Zeit geprägt sind, in der Jugoslawien noch ein Staat war bzw. in der dieser Staat gewaltsam auseinanderbrach.
Der Roman lebt von den Charakterbeschreibungen seiner Protagonisten und die mit Situations- und Sprachkomik gewürzt. Die Handlung wird von Buick Rivera, einem alten Auto, zusammengehalten, das Hujdor bedingungslos liebt. Diese Liebe macht ihn in seiner Beziehung zu einem Unverstandenen, letztendlich ist das Auto aber Auslöser und Erklärung für all seine Handlungen.
Am Ende des Romans findet sich noch ein Seitenhieb auf die Manipulationsmacht der Medien, die von Salipur (als ehemaligen Kriegsverbrecher) schamlos ausgenutzt wird. Ein lesenswertes Buch, das tiefe Einblicke in die Gemütszustände jener Generation gibt, die Jugoslawien auseinanderbrechen sah. ( )