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Chargement... Aus der Zuckerfabrikpar Dorothee Elmiger
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Inscrivez-vous à LibraryThing pour découvrir si vous aimerez ce livre Actuellement, il n'y a pas de discussions au sujet de ce livre. „Wenn ich meine Hefte und Kopien durchblättere, die Abbildungen, Schemata und Fotografien, wenn ich die im Verlauf der vergangenen Monate erstellten Dateien öffne, sehe ich keinen Pfad, keine sich an den Rändern überlagernden, aufeinander hinweisenden Bilder, Illuminationen, sondern einen Platz, einen Punkt, von dem ich vor vier oder fünf Jahren ausgegangen bin; seither habe ich alles, was mir in die Hände fiel, alles, was ich so sah, das in einem Zusammenhang mit diesem ersten Ort zu stehen schien, dorthin zurückgetragen und vorläufig abgestellt auf diesem weitläufigen Platz.“ (Zitat Pos. 45) Inhalt Eine Ich-Figur, Schriftstellerin, sieht einen Dokumentarfilm über den ersten Schweizer Lottomillionär Werner Bruni und eine Szene, eine Versteigerung, ist einer der Auslöser für viele Fragen, die sich daraus ergeben. Der symbolische Gang durch ein Gestrüpp, am Beginn und am Ende des Buches steht für die immer neuen Verästelungen und Themen, die in Fragmenten auftauchen, durch neue Gedankenverbindungen unterbrochen und dann später irgendwann weitergeführt werden. Daraus ergibt sich ein vielfältiges Mosaik aus Themen und Fragen unserer Gesellschaft und Zeit. Thema und Genre An einer Stelle des Buches stellt die Ich-Figur fest, ihr Buch sei kein Roman, sondern ein Recherchebericht. Es geht um Zucker, als Metapher für Gier, Ausbeutung aus wirtschaftlichen Gründen, Geldgier, aber auch für Gier im Sinne von Begierde, die Sehnsucht nach Süßem, nach Liebe. Handlung und Schreibstil Es sind Fragmente, Geschichten, die zwischen den Jahrhunderten pendeln, Szenen und Auszüge aus Biografien, aus bekannten literarischen Werken, teilweise neu gedeutet und neu verknüpft. Von der Schweiz an die amerikanische Ostküste, mit Max Frisch nach Montauk, nach Port-au-Prince, zu den Sklaven auf den Zuckerplantagen auf Haiti, führt die Reise kreuz und quer, dokumentiert durch Notizen der Recherchen in Bibliotheken, dazwischen Tagebucheinträge, manchmal nur in Stichworten, Textauszüge und Originalzitate in mehreren Sprachen, die sich immer wieder neu um den Grundbegriff „Zucker“ ergeben, ohne Ordnung und dennoch irgendwie geordnet. „Jetzt alles noch einmal revidieren: Zu allen Dingen ein letztes Mal zurückkehren, sie ins Licht halten, befragen.“ (Zitat Pos. 2690) Eine literarische Achterbahnfahrt, manchmal episch schildernd, langsam sich steigernd, dann atemlos rasch, Satzteile, Ereignisse über Zeilen aneinandergereiht, weil ja auch in der Realität viele Dinge immer gleichzeitig geschehen, dazu kommen noch die sich dazu aufdrängenden Überlegungen und genau so will die Ich-Figur es auch erzählen. Das Ende? „Aber wenn du glaubst, es gebe ein Ende, dann täuschst du dich.“ (Zitat Pos. 2529) Fazit Ein ungewöhnliches Buch, das eine der Facetten der aktuellen Gegenwartsliteratur zeigt, komplexe Themen, kritische Fragen unserer Zeit in eine neue Form des Erzählens gebracht. Keine leichte Lektüre, aber gerade wegen dieser sprunghaften Gedankenläufe, der unvorhersehbaren, breit gefächerten Geschichtenfragmente interessant und packend und nach einem ersten erstaunten, etwas verwirrten Innehalten las ich mit neugieriger Begeisterung weiter, gespannt, wohin mich die nächste Seite führen würde. aucune critique | ajouter une critique
"Narrated by a writer, archivist, and hoarder of objects and stories that speak to the profound impact of the sugar industry on the world. In this deeply researched and stylistic novel, a variety of subjects come together to reveal a vast network of entrenched relationships and connections between a violent global industry and our unsettled present"-- Aucune description trouvée dans une bibliothèque |
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Google Books — Chargement... GenresClassification décimale de Melvil (CDD)833.92Literature German and related languages German fiction Modern period (1900-) 1990-Classification de la Bibliothèque du CongrèsÉvaluationMoyenne:
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Ich konnte es zumindest gut lesen. Es ist kein eigentlicher Roman, sondern ein assoziativer Gedankenstrom, als würde man ein Tagebuch lesen oder mehr noch, jemandem beim Denken zuhören. Die Autorin kommt von einem zum anderen, ungeordnet, manchmal mit überraschenden Verbindungen. Das fand ich nicht schlecht, zumal das für mich wahrnehmbare Thema „Bedürfnis“ gut herauskam. Was sind Bedürfnisse und Wünsche, wie kann man sie erfüllen? Dafür gehen die Menschen seltsame Wege. Der titelgebende Zucker ist ja der reine Luxus, hat keinen Nährwert, ist eigentlich ungesund. So steht er als Symbol für Bedürfen und Begehren. Denn die Menschen begehren, wohl wissend – oder vielleicht auch nicht - dass das Objekt der Begierde nicht gut tut und der Weg das Objekt zu erlangen nicht gut ist. So habe ich das verstanden und dann liest sich das schon interessant, weil dann alles, der Lottogewinn, Sklaverei, Rassismus, Krankheit (Ellen West) sich einordnen lässt in diesen Weg von Wünschen, Begehren, Bedürfen – ein Bedürfen, das letztendlich unerfüllt bleibt oder dessen Erfüllung keine langfristige Erlösung bringt.
Insofern ja, ich fands gar nicht schlecht. Lesen konnte ich es gut. Was mich ein wenig nervt, sind die Passagen in Fremdsprachen (Französisch und Englisch). Mittlerweile wird nirgends mehr etwas übersetzt, da wir ja alle so polyglott sind. Das finde ich anmaßend, denn es gibt genügend Leser:innen, die keine dieser Sprachen sprechen und dennoch gern das Buch verstehen würden. An einer Stelle schreibt ja die Autorin sogar selbst, dass sie kein Französisch kann. Kann man denn fremdsprachliche Passagen nicht in einer Fußnote übersetzen? Das ganze Buch atmet etwas bildungsbürgerliche Arroganz, wir können alle viele Sprachen, wir verstehen jede Anspielung, wir kennen uns auf der ganzen Welt aus, wir können auch die schwierigsten Texte lesen. Damit wird eine Ingroup adressiert und eine Outgroup wird ausgeschlossen. Wenn man das will….
Trotzdem bewerte ich das Buch gut, weil ich es gern gelesen habe und viele der Punkte meine Gedanken angeregt haben. Ich habe sogar einiges im Internet nachgeschlagen und war geistig stets angeregt durch die Lektüre. ( )