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Chargement... Briefwechselpar Hans Albert, Karl Popper
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Ich fand das Buch aus mehreren Gründen interessant:
Einerseits natürlich aus den naheliegenden philosophischen Gründen. Ich bin selbst im Studium Popper zwar begegnet, aber natürlich nur oberflächlich, hauptsächlich ist er mir mit seinem Angrenzungskriterium der Falsifizierbarkeit im Gedächtnis geblieben und dem Beispiel mit den schwarzen Schwänen. Hier nun konnte ich mich mit dem Positivismusstreit beschäftigen, in dessen Kontext Popper einmal direkt ausfallend wird (es ist ja private Post): „Der arme Adorno ist ja tot – aber er wusste ja nicht was intellektuelle Verantwortlichkeit (oder Rechtschaffenheit) heißt. Und der Habermas ist ja ein Flachkopf.“ , schreibt Popper am 9.1.1970. Neben diesen witzigen Randerscheinungen der Korrespondenz ist es auf jeden Fall ein interessanter Abriss der Philosophiegeschichte.
Zum anderen gefiel mir das Buch als Biographie eines Wissenschaftlers. Hans Albert beginnt die Korrespondenz mit 37 Jahren als großer Verehrer des bekannten Philosophen. Das Buch endet, als Albers 73 Jahre alt ist und selbst schon längst emeritiert. In seinen Briefen wird immer wieder deutlich, welchen wissenschaftlichen Weg er nimmt. Er spart nicht mit Andeutungen über Umstände, die sich im Universitätsbetrieb auch Jahrzehnte später nicht geändert haben, sondern sogar noch ehr verschlechtert: Unendliche Zunahme der Verwaltungstätigkeiten, endlose Sitzungen, viel zu wenig Zeit für Veröffentlichungen oder Forschung. Zumindest kommt Albert in den Genuss von Urlaubsreisen, während Popper wirklich nur für die Forschung lebt. Auch die Veränderung der Sozialforschung hin zu einem Diktat der Empirie (soll man hier im Kuhnschen Sinn von einem Paradigmenwechsel sprechen?) deutet sich bereits an. Interessant finde ich auch die Tatsache, wie wissenschaftliche Korrespondenz in Zeiten vor Emails und Internet, ja selbst vor Kopierer und Fax abgelaufen ist. Man schickt sich Artikel, die in Auszügen abgeschrieben und zurückgeschickt werden, alles geht langsamer, dauert länger. Und ist deshalb vielleicht gründlicher?
Und zu guter Letzt gefiel mir das Buch als Bericht einer wissenschaftlichen Freundschaft. Vom ehrfürchtigen Ton Alberts zu Popper der ersten Briefe ist am Ende nichts mehr zu spüren, die beiden sind auf Augenhöhe. 36 Jahre Korrespondenz in einem wohlwollenden, freundlichen Ton sind hier zu finden. Und das ist durchaus erstaunlich, da Popper unendlich beschäftigt und auch nicht immer bei guter Gesundheit ist und zudem, wenn man das Vorwort liest, mit seinen Schülern ansonsten durchaus Konflikte hatte. Doch Albert und Popper konnten wohl gut miteinander umgehen.
Insgesamt also ein schönes Buch, dessen Lektüre intellektuell anregend ist und Freude bereitet. ( )