Remarque (1898-1970) galt als Schweiger, der sich zu politischen Themen spät (zu "Im Westen nichts Neues") und zurückhaltend äußerte. Nach den Erzählungen "Der Feind" (BA 6/93) wiederum ein Band mit Texten, die z.T. unveröffentlicht sind oder an verstreuten Stellen publiziert wurden: Stellungnahmen, Vorworte, Interviews. Von den 14 Passagen sind allerdings nur 3 aus der Zeit von 1929-1931/32, der Rest von 1944-1966, Ergänzungen zum bekannten literarischen Werk, persönliche Färbungen, kein literarisches Ereignis. Gewicht erhält der schmale Band durch die ausführliche Einleitung des Herausgebers, die unbekannte Details und somit Bausteine für eine noch ausstehende Remarque-Biographie beisteuert. Das Uraufführungskino von "Im Westen nichts Neues" (der Mozartsaal/Terra-Lichtspiele - der Name wird im detailverliebten Vorwort nicht genannt) war allerdings nicht am Nollendorfer Platz, sondern am Nollendorfplatz - nicht ganz unwichtig bei verläßlicher Information. (3) (Hans-Jürgen Zimmermann)