Im Alter von 4 Monaten kommt Anneli, geboren 1982 in Südkorea, zu ihren Adoptiveltern nach Deutschland. Sie erlebt eine liebevolle, behütete Kindheit und Jugend. 20 Jahre später macht sie sich auf, ihre leibliche Mutter und somit ihre Wurzeln zu finden. Mithilfe koreanischer Freunde und einer Fernsehsendung, findet sie ihre komplette Familie: Vater, Mutter, 2 Schwestern und einen Bruder. Auf beiden Seiten ist die Freude groß, sich endlich gefunden zu haben. Doch bleibt es bei aller Freude für die Autorin ein Spagat zwischen westlicher und koreanischer Kultur, zwischen Bewunderung und Kopfschütteln. Einige Kürzungen hätten der Lesbarkeit gut getan. Doch fasziniert Schinkels kritische Hinterfragung eigener Empfindungen ebenso wie ihr Resümee zur Frage ob sie - aufgrund eigenen Erlebens - Auslandsadoptionen befürworte oder ablehne: wenn möglich die Kinder im Heimatland aufwachsen zu lassen und durch Direkthilfe zu unterstützen. Ein Standpunkt, den potenzielle Adoptiveltern nicht nur respektieren, sondern auch überdenken sollten. Einzusetzen wie zuletzt L. Schumann (BA 8/06). (2)