Wirklicher Ärger über das Lesen des (unnötigen) Werkes "Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat" von Pierre Bayard hat mich dazu gebracht, diese Betrachtungen von Hermann Hesse wieder zu genießen.

Die Refklektion über Bayard's Buch hatte so immerhin etwas Gutes: Hermann Hesse hat alles über die Magie der Bücher gesagt, wie man sie lesen und welchen Gewinn man daraus ziehen könnte. Ja, er beschreibt auch ganz genau, wie und warum das Nichtlesen zum Auf-Lesen von Ideen gehört.

Hier einige der Aussagen von Hesse:

NIe hat eine menschliche Sprache (ich meine Grammatik) halbwegs den Schwung und Witz, den Glanz und Geist erreicht, den eine Katze in den Windungen ihres Schweifes, ein Paradiesvogel im Silbergestäube seiner Hochzeitskleider verschwendet.

Ach, durch Dichtung, Musik und solche Dinge wird man immer am Geldverdienen gehindert.

Jedes Buch stellt eine Konzentration dar, ein Zusammenziehen und Vereinfachen verwickelter Dinge.

Wir sollen auch nicht lesen, um uns und unser tägliches Leben zu vergessen, sondern im Gegenteil, um desto bewußter und reifer unser eigenes Leben wieder in feste Hände zu nehmen.

Man tue es, und man wird sehen, dass das Machen schlechter Gedichte noch viel beglückender ist als sogar das Lesen der allerschönsten.

Wir haben heute den Punkt noch nicht ganz erreicht, wo die jungen Konkurrenzerfindungen wie Radio, Film und so weiter dem gedruckten Buch gerade jenen Teil seiner Funktionen abnehmen, um die es nicht schade ist.

20027