Rez.: Luc Paradis, Autor der Romane "Mörder" und "Kriminelle" (vgl. BA 2/97 und 1/99), leidet darunter, dass ihn seine Frau Eileen vor 3 Jahren verlassen hat. Als deren Mutter, die immer noch attraktive Josianne, zu ihm zieht, sind alle früheren Freunde entsetzt. Eileen bietet ihm sogar für das Versprechen, dafür zu sorgen, dass Josianne wieder abfährt, ein Schäferstündchen an. Als Luc zwar darauf eingeht, aber nicht daran denkt, die Mutter zur Abreise zu bewegen, verletzt ihn seine Ex-Frau mit einem Messer. Seine Freude über die hilflose Wut der anderen und über seine schwierige, aber zärtliche Beziehung zur Josianne wird jedoch durch die groteske Tat eines Wahnsinnigen jäh beendet. Es ist eine Welt gepflegter, gutbürgerlicher Vorgärten und Fassaden, hinter denen die Leidenschaften blühen und sich der Frust über die Probleme der Midlife Crisis anhäuft. Im Vergleich zum eher unprätentiösen Vorgängerband steigert sich die Spannung bis hin zum spektakulären, tragikomischen Ende. Djian versteht es meisterlich, mit den Gefühlen seiner Leser zu spielen, auch indem er sie direkt anspricht. Sehr empfehlenswert.Der zurückgezogen lebende Schriftsteller Luc leidet nach Jahren noch immer unter der Trennung von seiner inzwischen wieder verheirateten Frau. Ein unerwarteter Besuch seiner Ex-Schwiegermutter gibt seiner Eifersucht und Leidenschaft erneuten Auftrieb.