Ilse fühlt sich als Außenseiter. Im Dorf muß niemand sonst so hart arbeiten. Das Kätzchen, das sie findet, darf sie auch nicht behalten. In dem Kinderroman 'Novemberkatzen' wird das Schicksal eines Mädchens geschildert, das aufgrund seiner Geschlechtsrolle sowie aufgrund der Zugehörigkeit zur unteren sozialen Schicht permanent benachteiligt wird. 'Novemberkatzen taugen nichts', sagt Ilses Mutter. 'Niemand will sie.' Und niemand will eigentlich Ilse. Der Vater nicht, der die Familie verlassen hat, die Oma nicht, die sowieso schon Ilses Schwester aufzieht, die Brüder nicht, die Ilse für doof halten. Und auch die anderen Kinder nicht, die ihr 'Ilse, Bilse' nachrufen.(Klappentext) So bleibt Ilse schließlich nur noch der schwerkranke Helmut, der aufgrund seiner Krankheit genauso isoliert ist wie Ilse. Ilse sieht nur noch einen Ausweg aus ihrer benachteiligten Situation. Die Mutter ist erneut schwanger: 'Das neue Kind, denkt sie. Ein Mädchen soll es werden. Ich wünsche mir, daß es ein Mädchen wird.' (S. 201) (Gitta Scheller)