Die Biografie behandelt nicht nur Leben und Werk einer avantgardistischen Persönlichkeit, sondern geht auch auf Denken, Kunstauffassung und die intensive Reflexion ihrer nationalen Identität ein. (Udo Weber) Diese gründlich recherchierte, zum Teil auf unveröffentlichten Quellen beruhende Biografie beleuchtet Leben, Werk und Tragik einer avantgardistischen Künstlerin. Die Autorin (zuletzt BA 6/08) begleitet die aus dem russischen Adel stammende, kluge und streitbare Frau auf ihrem wechselvollen Lebensweg. Einzelne Stationen waren Kindheit und Jugend in Russland, der Wechsel nach München und die Übersiedlung in die Schweiz nach Ende des 1. Weltkrieges. In der Jugend als Malerin ausgebildet, entwickelte und vertrat Werefkin konsequent kunsttheoretische Vorstellungen. Sie wurde damit zu einem tragenden Mitglied des Blauen Reiters. Breiten Raum nimmt in dieser an Anmerkungen reichen Biografie auch die Beziehung zu A. Jawlensky ein, für den sie eine Zeit lang ihre eigenen künstlerischen Ambitionen zurückstellte. Roßbeck liefert mit ihrem Buch ein unvoreingenommenes Bild der Künstlerin und ermöglicht dem Leser ein tieferes Verständnis der Person und Kunst Werefkins. Mit Farbtafeln, Schwarz-Weiß-Fotos und Anhang. Zur Bedeutung Werefkins in der Kunstgeschichte siehe B. Fäthke: "Marianne Werefkin" (BA 4/02). (2) (Udo Weber)