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Œuvres de Jura Soyfer

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Jura Soyfer, 1912 in der Charkov (Ukraine) geboren, zählte zu den bedeutendsten politischen Autoren seiner Zeit. Er schrieb Theaterstücke, Texte für das Kabarett und Feuilletons, Gedichte, Reportagen für die Arbeiter Zeitung. Die Arbeit am Roman "So starb eine Partei" (SPD Österreichs) konnte er nicht mehr abschliessen. Jura Soyfer starb 1939 im KZ Buchenwald an Thypus.

Wenn heute der Kleinbürger schon wieder faschistisch eng denkt, dann ist es wichtig, jene zu hören, die auch damals nicht wegsahen, sondern deutlich ihre Stimme erhoben. Ja, man hätte es erkennen können, wenn man denn nur Mut und Klarheit im Denken gehabt hätte, so wie Soyfer. Seine 1932 geschriebene Schaubude zum Dritten Reich hat alles vorausgeahnt: Ob mit, ob ohne Rasse, Zur Kasse, zur Kasse!

In Ein Sonntag in Deutschland schreibt er: Seitdem das deutsche Volk in großen Massen der Trommel Hitlers unterlegen ist, gibt es in Deutschlands Gauen und Städten täglich Totschlag, täglich Mord und Überfall. Das Volk der Dichter und Denker droht dem Faustrecht roher Mordgesellen zu unterliegen...Soyer berichtet von einer Rede H.tlers in Braunschweig und ist enttäuscht von der Geistlosigkeit und Brutalität des Massenbezauberers.

Die Zukunft Deutschlands bezeichnet er 1932 nicht als grau, sondern als feldgrau, ein empfindsamer Hellseher, der gleichzeitig mit ansehen muss, dass seine Partei, die SPD, einknickt ob der Übermacht des Gegners. Jura Soyfer ist ein präziser Beobachter und Kritiker des Lebens und Wirtschaftens, seine Berichte über Hamburg/St. Pauli oder das Ruhrgebiet, große Klasse und heute noch ebenso zutreffend, er skizziert z.B. in wenigen Sätzen die Verbindung des Kapitalismus mit seinem Schatten, der Prostitution. Spannende Sätze liest man aus dem Ruhrpott: die Schöpfer der Welt zwischen Dortmund und Duisburg thronen nicht auf Wolken, sondern auf Aktienpaketen.

Unglaublich traurig das Dachaulied (Bleib ein Mensch, Kamerad) und das Lied vom einfachen Menschen am Ende dieses Buches:

Wir sind das schlecht entworfene Skizzzenbild
Des Menschen, den es erst zu zeichnen gilt.
Ein armer Vorklang nur zum großen Lied.
Ihr nennt uns Menschen, wartet noch damit!

2012
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Clu98 | Mar 20, 2023 |

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