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A propos de l'auteur

Œuvres de Jürgen von der Lippe

Nudel im Wind (2019) 9 exemplaires
Verkehrte Welt. Geschichten (2010) 4 exemplaires
Witzparade. (1997) 3 exemplaires
Sex ist wie Mehl 2 exemplaires
Witz-Parade 1 exemplaire
Alles Was Ich Liebe 1 exemplaire
Guten Morgen, Liebe Sorgen (1991) 1 exemplaire
Manner Frauen Vegetarier (1998) 1 exemplaire
Der Krankentröster 1 exemplaire
Witzkiste (1993) 1 exemplaire
Nudel im Wind 1 exemplaire
Der Blumenmann (1994) 1 exemplaire
Der Krankentröster (2013) 1 exemplaire
Wie soll ich sagen …? live (2017) 1 exemplaire
Wie soll ich sagen... (2017) 1 exemplaire
Verkehrte Welt (2012) 1 exemplaire

Oeuvres associées

Jürgen von der Lippe: So bin ich {DVD} — Associated Name — 1 exemplaire

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Critiques

Jürgen ist kein Großintellektueller, aber doch etwas für den Magen, denn wer nicht 10 mal am Tag lacht, wird von ihm und den weitläufigen Innereien in der Nacht gestört, so Nietzsche. Und der Jürgen ist immer eine ruhige, langsam kommende Gagmaschine, sanft und immer sympathisch, leicht in gewisse Bereiche drehend. Kaum merklich steckt oft ein Witzvirus in einem, das arbeitet und weiterdenkt. Nun, Houellebecq sticht in die hohe Politik, die echten Sorgen der Menschen, während Jürgen jenen Bereich auseinandernimmt, den er gut kennt: den Fernsehbetrieb. Ein Buch also für die jungen Menschen, die so gerne etwas mit jenem machen, was andere erzieht und bildet, den Medien nämlich, also die direkte massenhafte Anwendung des deutschen liebsten Berufes, des Lehrers.

„Ist das geil oder ist das geil“ lesen wir, nachdem Hermjo dem Gregor mitteilt, dass die Idee mit dem Hunger-Battle angenommen wurde. Wir lernen unterschiedliche Figuren kennen, zu Beginn, gut gelüftet von Jürgen, die sich dann in ihren Fähigkeiten vereinen bei der neuen, ja, so soll sie heißen: Speckweg-Show. Passenderweise heißt der Redakteur Bernhard Löblein, der erste harte Gag, den Jürgen hier in die Sender abschießt. Er wurde von einem Boulevard-Magazin kurzfristig abgezogen, der Schublade in Sendern, wo Neue Post, Bunte und Neue Revue (gibt es die noch?) recycled werden. Fürstenlob hieß es früher, heute loben und preisen sie in ihren Sendern auch gerne und ausgiebig, jene, die im Hagel des täglichen Shitstorms stehen, die Politiker.

Verkohlt werden in Sendungen wie der Speckweg-Show jene, die essen, was ihnen die Werbung vorsetzt und harte Bußgänge stehen jetzt bei diesem öffentlichen Pranger an, um den Hauptpreis, 100.000 Euro, zu gewinnen. Munter mixt Jürgen alle Zutaten der Show, und Chris Brause ist ein echtes Highlight. Ein sympathischer Zeitgenosse mit Schlag bei Frauen, zweimal geschieden und jetzt also wieder in der Lostrommel, wie er gerne zum Besten gibt. Er will sich als Moderator mit großen, literarischen Fragen im Quizteil einbringen, z.B. wer das geschrieben hätte: „Der Kragenbär, der h. sich munter, einen nach dem anderen r.“

Ein Spaß, eine Groteske, Witz und Humor, Jürgen von der Klippe stürzt niemand von derselben, aber er lüftet seine Erfahrungen aus dem TV-Bereich und lässt hinter alle Kulissen blicken, ein wunderbarer Spaß. Ich meine, einige Personen zu erkennen, aber darauf kommt es nicht an. Mehr vom Fernsehen muss man nicht wissen, hier fügt sich alles wunderbar ineinander, jene amateurhafte Professionalität, die sich mit Geld und Ressourcen die dümmsten Sachen einfallen lassen, um uns zu sagen, wie blöd wir sind. Dabei wirken die Würzmittel Diät, Sport, Kochen, Quiz und Essen, sozusagen die ältesten Zutaten der Fernsehwelt, gepusht durch Teams, die gemeinsam von dick zu dünn voranschreiten und heftig vor der Kamera inszeniert werden. Natürlich mit Coaches, die aus ihren Bereichen die Überwindung des inneren Schweinehundes gut kennen.

JvdL sagte in einem Interview gestern, das Ganze sei am besten von Till Schweiger zu inszenieren als Supervisor. Ja, es wäre vorstellbar, wahrscheinlich gäbe es keinen besseren und mit Genuss lässt man sich auf die Teams ein, die mit Sport und Essen, mit Boxen und Killerball, Fernsehköchen und Quiz spielerisch abnehmen sollen. Sport, Spiel, Spannung, gab es diese altmodische Serie früher nich schon? Alles kommt wieder und hier könnte Jürgen von der Lippe ein echter Wilhelm Hauff werden. Denn der hat als einziger bisher ein Schloss literarisch beschrieben, das später gebaut wurde: die Burg Lichtenstein. Vielleicht hat JvdL mit diesem Buch ein Konzept für die kulturelle Fernseh-Spiel-Welt geliefert. Warum nicht.

Mein Lieblingssatz: „Löbleins Gesicht signalisierte das völlige Fehlen von Freude.“ Zur Erinnerung: Bernhard Löblein ist der Fernsehredakteur, ein Bindeglied zur und Aufpasser von der Versammlung der Bedenkenträger im Fernsehen, die darauf achten, dass das Niveau nicht zu weit nach unten rutscht. Zu Recht, denn Quote liebt seifiges, glitschiges Niveau.

Ja, und dann kommt doch noch der Gedanken-Nachbrenner. Warum heißt dieses Buch wie es heißt? Bei Nudel denke ich an Loriot, andere sinnieren zurück in ihre Jugend und das Ketchup, vielen denken an ein hartes Nudelholz, ich denke schlicht an Jürgen von der Lippe, eine der lustigsten Ulknudeln des Fernsehens, der das Glück hat, alles so unernst komisch zu finden, abseits von Kleiderregeln, und der diesen Roman nicht an dem traurigen Eicherustikalschreibtisch geschrieben hat wie hier oben beim Amazon zu sehen, sondern am Meer, genau mit dieser gestreiften Badetasche, diesem Gartenstuhl und dem weißen runden Tisch, exakt wie auf dem Cover.
… (plus d'informations)
 
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Clu98 | 1 autre critique | Feb 19, 2023 |
Leichte Lektüre, typisch Jürgen von der
Lippe
 
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JensK | 1 autre critique | Oct 8, 2022 |
Ein Buch, das man nicht gelesen haben muss.
 
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likos77 | Jan 20, 2020 |
nicht gehört v. Andreas, nicht gehört v. Gaby
 
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abugaby | Mar 8, 2019 |

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