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Ludwig Hohl (1904–1980)

Auteur de Une ascension

31+ oeuvres 203 utilisateurs 8 critiques 2 Favoris

Œuvres de Ludwig Hohl

Une ascension (1975) 71 exemplaires
Op weg door de nacht (2017) 16 exemplaires
Chemin de nuit (1971) 14 exemplaires
Daß fast alles anders ist. (1984) 4 exemplaires
Ludwig Hohl. (2004) 3 exemplaires
Et une nouvelle terre... (1996) 2 exemplaires
Wirklichkeiten Prosa 2 exemplaires
Nuancen und Details 2 exemplaires
journal d'adolescent (1992) 2 exemplaires
Ludwig Hohl. 'Alles ist Werk' (2004) 2 exemplaires
Camino nocturno (2010) 1 exemplaire
Aus "Bergfahrt" 1 exemplaire
Impressions... (1996) 1 exemplaire
Varia. (1977) 1 exemplaire
Vom Arbeiten. Bild. (1985) 1 exemplaire
Le note (1999) 1 exemplaire

Oeuvres associées

Bibliothek Suhrkamp. Ein Lesebuch, Klassiker der Moderne (1989) — Contributeur — 8 exemplaires

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Nom canonique
Hohl, Ludwig
Nom légal
Hohl, Ludwig
Date de naissance
1904-04-09
Date de décès
1980-11-03
Sexe
male
Nationalité
Suisse
Pays (pour la carte)
Suisse
Lieu de naissance
Netstal, Suisse
Lieu du décès
Genève, Suisse
Professions
writer

Membres

Critiques

Ludwig Hohl war zeitlebens ein Einzelgänger, auch innerhalb des Betriebes der Literatur. Er beschäftigte sich im Grunde nur mit Heraklit, Goethe und Spinoza, angetrieben durch wirklich Eigenes und Originäres. Siehe meine Rezension zu Vom Erreichbaren und vom Unerreichbaren. Notizen.

Die Handlung: zwei Freunde wollen dem Gefängnis unten (der menschlichen Leere) entgehen und beschließen die gemeinsame Sicht von oben, den Gang zum Gipfel. Die Bergfahrt ist nichts anderes als eine Parabel auf sein eigenes Leben, aber viel mehr noch, es ist eine Hinwendung, eine Hinführung zur menschlichen Kooperation, egal in welchen Umständen.

Bären sind Einzelgänger und Menschen (oft) auch, Ludwig Hohl war so einer und er baut m.E. bewusst das Bärenthema in den (kurzen) essayistischen Roman ein. Er, Ull, kann mit dem Bären in Kommunikation Wille zu Wille leicht umgehen, er hat ihn im Griff, erkennt ihn, macht ihn willenlos, eine Symbolik des Gleichklangs, des Einander-Erkennens. Der Bär ist das Böse im Menschen, die Vereinzelung, die Hinwendung zu sich selbst in ihrer autistischen Form. Im Traum vom Bären spiegelt Ludwig Hohl also sich selbst.

Alleine den Berg bezwingen zu wollen, ganz oben zu stehen, führt notwendigerweise zur gefährlichen Ab-Fahrt, die ja in Berg-Fahrt tatsächlich gemeint ist - und zwar für den Sieger (Bergrutschtod nach Gipfelbezwingung) und den anderen, der vorher umkehrt und weiter unten im Gebirgsbach (alleine) den Tod findet. Beide scheitern, weil sie den Weg zum Herzen des/der anderen nicht gefunden haben, weil sie das Weibliche (Kooperation, Sozialverhalten) nicht erkennen. Ludwigs Hohl, der Einzelgänger, erarbeitet damit sich selbst und gibt zu, was er tatsächlich hätte anders machen sollen/wollen, wie er hätte aus seinem eigenen Gefängnis hätte ausbrechen können.

Es ist nicht der Berg, der zählt, der hohle Blick von ganz oben, in dem man den Menschen entfernt diese nur noch als nebliges Nichts wahrnimmt, sondern die Eisklinge, die der Aufsteiger nicht bezwingen kann, weil diese nur zu zweit überschreitbar gewesen wäre. Diese Eisklingen der Vereinzelung beschreibt Hohl in diesem Buch - rasiermesserscharf seziert er sein Leben, seine Leere, das Alleinsein, das ihn zeitlebens nicht losließ. Hohl lässt zwei Menschen am Berg scheitern, die Abfahrt steht symbolisch für die Unmöglichkeit, aus sich heraus auf andere zuzugehen, sie als Freunde in das eigene Leben einzubauen, Berge sind für Helden, aber nicht für menschliche Beziehungen da.
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Clu98 | 4 autres critiques | Mar 17, 2023 |
Ludwig Hohl zu begreifen ist nicht einfach und doch spielend leicht. In Aphorismen und Sentenzen, kurz und knapp, kann man sich nicht verstecken, sie zentrieren Wahrheiten nicht in langen Romanen, sondern in Balken, die vor aller Augen aufgeführt werden. So man sie denn so sehen kann. Ich erlebe Ludwig Hohl genau so.

199
Wenn die Menschen einmal begriffen, dass sie nur eine Heimat haben: das ist die Arbeit, aber die gute, die wahre.

202
Er war größenwahnsinnig, nahm sich selber so wichtig, dass er sich geschämt hätte, auf einem Weg zu gehn, da irgendwann schon ein Mensch gegangen war.

207
Die Persönlichkeit formt sich durch geistige Erlebnisse, genau wie sich die Macht des Papsttums durch die Kreuzzüge geformt hat.

113
In der Angelegenheit Gott ist das Merkwürdigste dies, dass jene, die ihn ernst bejahen, mit denen, die ihn ernst verneinen, sich sehr gut verstehen.

47
In der Geschichte, der großen wie der kleinen, hat man immer wieder deutlich gesehen, wie die übertriebene Sparsamkeit zu großen Verlusten verurteilt.

Ludwig Hohl ist für mich einer der originärsten, eigenwilligsten Denker überhaupt, dessen Gedanken immer wieder überraschen und aus toter Buchstabenmaterie beginnen, mit mir ein Gespräch zu führen, in aktuellste Entwicklungen ebenso wie zurück zu Erhellungen von lange Vergessenem. Die 333 Aphorismen dieses Buches kreisen um die Fragen:
Was ist der Mensch ?
Was ist der Sinn des Lebens?
Wo ist der Weg?

Selber bestimmend mitzuwirken bei den letzten Dingen ist nach Ludwig Hohl die Aufgabe jedes Einzelnen. Er gibt dazu herausragende Anleitungen, tiefste Einsichten, hier verdichtet sich jenes Leben, das mitteilen, das ändern und erhellen möchte. Vorangestellt ist ein Zitat aus Max Frischs Tagebuch (46-49):

"Wenn auch nur die Form eines einzigen Satzes gelingt,...Das menschliche Dasein, plötzlich erscheint es lebbar, ohne weiteres, wir ertragen die Welt, sogar die wirkliche, den Blick in den Wahnwitz: wir ertragen ihn in der wahnwitzigen Zuversicht, dass das Chaos sich ordnen lasse, fassen lasse wie einen Satz, und die Form, wo immer sie einmal geleistet wird, erfüllt uns mit einer Macht des Trostes, die ohnegleichen ist."
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Clu98 | Mar 17, 2023 |
Ich liebe die Notizen und deshalb erwarb ich auch Hohls "Aus der Tiefsee" ohne mich groß mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. Paris, Zwanziger Jahre, Bohème, ich wollte das Buch lieben, aber es gelang mir nicht so ganz.

Zum Verständnis muss man sich vor Augen halten, dass das Buch nur die Vorstufe zu einem geplanten Roman ("Mitternachtsgesellschaft") darstellt und sich der Inhalt autobiographisch aus diversen Notizbüchern (den "Epischen Grundschriften" - Notizbücher kann man wohl kaum großartiger betiteln) speist. Deshalb ist das Buch kein Romand und nicht aus einem Guss, es liest sich eher wie ein Konglomerat von Versatzstücken, Beobachtungen und Momentaufnahmen der Zeit und dem Umfeld Hohls. Die Hohl-Sätze, die Kerker spalten, muss man suchen, wird sie dann aber finden, wenn auch nicht in der gleichen Dichte, wie bei den Notizen.

Persönlich fand ich Orwells "Erledigt in Paris und London" besser, um sich an Zeit und Ort zu erfreuen, deshalb ist die Tiefsee eher was für wahre Hohl-Freunde.
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iffland | Mar 19, 2022 |
Bergwandeling met 2 vrienden. Dramatisch. Denkproza met de tocht als metafoor
 
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gielen.tejo | 4 autres critiques | Sep 29, 2020 |

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