Photo de l'auteur

Daniel Hell

Auteur de Welchen Sinn macht Depression?

14 oeuvres 48 utilisateurs 1 Critiques 1 Favoris

A propos de l'auteur

Œuvres de Daniel Hell

Étiqueté

Partage des connaissances

Autres noms
HELL, Daniel
Sexe
male

Membres

Critiques

Hell unternimmt einen Versuch, Depression als Reaktionsmöglichkeit aufzufassen, die den Depressiven vor Desintegration schützen soll. Dafür zielt er auf eine Untersuchung aus verschiedenen Perspektiven ab (psychologisch, biologisch, sozial) und versucht darauf aufbauend eine integrative Sicht zu entwickeln. Explizit ausgeklammert wird eine Frage nach dem "Warum?", stattdessen soll es um ein "Wozu?" gehen.
Zunächst konstatiert er den aktuellen Stand der medizinischen Forschung, dass eine Klassifikation der Depression, insb. nach Ursachen, kaum möglich ist. Hell unternimmt dazu auch keinen weiteren Versuch und nimmt keine sonderliche Bewertung vor; stattdessen wendet er sich den Erscheinungen der Depression zu. Dies sind:
- psychologische: z.B. Gefühl der Leere, stillstehende Zeit;
- zwischenmenschlich-kommunikative: Auswirkungen auf Gesprächspartner (Verunsicherung, Schonung, Vermeidung), Sprache & Sprachmelodie und das ganze als Teufelskreis;
- biologische: veränderte Mimik & Haltung, Störungen der Haut, des Darms und Sexualverhaltens und Schlafrhytmus.

Im Anschluss an diese Diagnose versucht Hell, daraus einen integrativen Therapieansatz zu skizzieren. Er bemängelt die Aufteilung der Psychiatrie in ein biologisches und psychosoziales Feld (S. 142). Es folgen eine Auflistung verschiedener Aspekte von Depressionen, z.B. nicht zugelassene Trauer, biosoziale Veraussetungen oder Entfremdung sowie Vorschläge zur "Depressionstherapie aus integrativer Sicht", z.B. sokratische Auseinandersetzung oder persönlichkeitsorientierte Verarbeitungshilfen.

Für mich als Laien blieb insgesamt unklar, worin der integrative Ansatz genau besteht: Die einzelnen Teile bleiben bruchstückelhaft und es wird für mich wenig greifbar darauf eingangen, wie diese zusammenspielen, wann welche zu bevorzugen sind, usw. Das man an meiner Laienhaftigkeit liegen, allerdings verspricht der Autor in der Einleitung ein leicht verständliches Buch. Die Sprache ist tatsächlich gut verständlich, inhaltlich bleibt aber trotzdem vieles unklar. Die einschränkende Prämisse, nur die Frage nach den Ursachen auszusparen (obwohl diese sicherlich gut zum Verständis beitragen könnten!), bringt für mich an der Stelle auch keinen Erkenntnisgewinn und zahlt sich insofern nicht aus.

Wer eine tiefergehende Lektüre, dafür weniger praktisch und anspruchsvoller gehalten, sucht, könnte bei Alain Ehrenberg: Das erschöpfte Selbst fündig werden.
… (plus d'informations)
 
Signalé
Holunderkarpfen | Aug 5, 2021 |

Statistiques

Œuvres
14
Membres
48
Popularité
#325,720
Évaluation
½ 3.6
Critiques
1
ISBN
28
Favoris
1