Christian Grawe

Humor und Mark Twain - das geht ganz natürlich zusammen, dies weiß jedes Kind. Seine Texte sind oft für die Tageszeitung und den mündlichen Vortrag geschrieben, sie sind Meisterleistungen des pointierten Verdrehens, maßlosen Übertreibens, schiefen Vergleichens und grotesken Ironisierens.

Auf Seite 116 ist ein Plakat abgebildet zu einer Lesung von Mark Twain in Brooklyn: Er reitet, nein, er fliegt auf einem weit hüpfenden Frosch, die Hand ausgestreckt, an deren Ende die Hand eine Tasse Kaffee hält. Besser ist wohl die Erwartungshaltung seiner Zuhörer nicht auszudrücken, Mark Twain ist ein gedanklich weit und verrückt springender Zeitgenosse, seine Lesungen sollen beGeistern.

Dieses Buch zitiert primär aus den frühen Werken Twains und den Reiseberichten, seine späteren Werke waren anklagender und hatten nicht mehr den humorvoll überdrehten Kern.

In 10 Kategorien werden längere Auszüge und knappe Zitate zum Besten gereicht, immer wieder lesbar das Treffen mit dem Beerdigungsunternehmer und warum dieses Gewerbe das todsicherste der Welt ist.

Einige weniger bekannte Gedanken:

Nichts ist umsonst erschafffen, aber die Fliege ist nicht weit entfernt davon.
Nichts ist reformbedürftiger als die Gewohnheiten anderer.
Verleumdungen überleben nur selten beharrliches Schweigen.
Ich verstehe nicht, wie ein Mensch mit einer gehörigen Portion Humor religiös sein kann.
Hunde sind Gentlemen; ich hoffe, ich komme in ihren Himmel, nicht in den der Menschen.… (plus d'informations)