Günter Faltin

Kornad Adenauer sagte, das Wichtigste von allem ist der Mut. Sein Leben war bis zum Rand gefüllt mit diesem Elixier und einer immer fließenden Fülle an Kreativität. Jeder ist in der Lage, diese Reserve zu erschließen, aber nur wenige wissen es. Solche Bücher sind in der Lage, diese Lücke zu füllen und den wichtigsten Rohstoff überhaupt - unsere Kreativität - wachsen und blühen zu lassen.

Unser wahres Analphabetentum ist das Unvermögen, schöpferisch tätig zu sein, sagte Friedensreich Hundertwasser. Die Schürfung und die Kombination von Ideen aber sind unbegrenzt, sie schlummern in jedem, genau in diesem Bereich ist jenes unendliche Wachstum möglich, von dem viele Wirtschaftswissenschaftler träumen.

Jeder von uns kennt die Situation des Flow, die Momente des Gelingens, dort, wo Können und Umsetzungen in Lösungen fließen - und Günter Faltin gelingt es, diese bezaubernd schöne Atmosphäre, die Lust darauf immer wieder zu wecken, sie von unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.

Wenn jemand möchte, wirklich möchte, dann gelingt ihm die Gründung eines Unternehmens, auch gegen alle bürokratischen Widerstände. Lt. Faltin können viele Routinetätigkeiten delegiert werden, wichtig ist das eigentliche Basis-Konzept einer Neugründung - und hier ist es zentral, diesem chinesischen Sprichwort zu entsprechen: Ein großer Mann/Frau ist, wer sich sein Kinderherz bewahrt.

Günter Faltin enführt mit diesem Buch weg von gelernten Vorstellungsweisen und theoretischen Konzepten, dorthin, wo die Problemberge warten, die in Wahrheit nur Chancen sind für Entrepreneure, die zum eigene Glück das Glück anderer sehen, wenn Probleme zu Lösungen werden - und zu Einkommen. Die von ihm entwickelten Bilder, Vorstellungen und Umsetzungskonzepte sind es wert, gelesen zu werden, ein Ideenfundus und kreatives Potentialmeer zum Träumen, Hinterfragen, neu denken und Machen.

Dabei wird weniger der Theorie das Wort geredet, sondern der praktischen Eigeninitiative, Selbstbehauptung, Umgang mit Unsicherheit, Durchstehen von Turbulenzen und Krisen. Ggf. Aufgabe, Neuanfang. Besonders beeindruckt war ich durch das Beispiel GTZ in Laos, wo der Autor dem (kommunistischen) Auditorium Ideen für den Tourismus nahebringen bzw. gemeinsam mit Ihnen erarbeiten sollte. Wenige von uns haben ökonomische Mündigkeit gelernt, zu viele suchen unendliche Sicherheit und landen in Sackgassen statt in befriedigender, selbstständiger Arbeit und dem Wissen, alles auch selbst erschaffen zu können.… (plus d'informations)

„Jeder kann Entrepreneur werden“ – die Aussage des Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus steht über diesem Buch. Das Ziel des Autors ist, Unternehmen zu gründen mit Methoden, die von den Gründerberatungen von IHK und Arbeitsamt abweichen.

Günter Faltin ist Professor für Unternehmensgründung an der Freien Universität Berlin und selbst erfolgreicher Gründer. Als Hauptaufgabe eines Jungunternehmers sieht er, ein intelligentes Konzept auszuarbeiten. Das Erfolgsrezept ist Kreativität, nicht die Theorie über Betriebswirtschaftslehre.

Klassische Einführungen in das Thema stellen die Ökonomie in den Vordergrund. Ein Entrepreneur soll die Business Administration beherrschen. Er muss Kapital mitbringen und Branchenerfahrung besitzen. Er ist durchsetzungsstark und kommunikativ, ein geborener Führer.

Anders bei Faltin. Seiner Meinung nach ist für ein neues Unternehmen vor allem eine ausgereifte Idee erforderlich, die übrigen Aspekte kann ein Jungunternehmer ausgliedern. Er nennt das „Gründen mit Komponenten“. Es gibt viele Dienstleister, die ihr Wissen und Können anbieten, so dass man die fremde Expertise nutzt. Entscheidend für den Erfolg ist ausschließlich das Konzept.

Auch die Kapitalausstattung darf bei einem intelligenten Design durchaus gering ausfallen, denn oft ist es heute nicht mehr nötig, dass der Firmeninhaber in Vorlage tritt. Ebenso können Produktion, Verpackung, Transport und Lagerung und letztlich der Vertrieb in fremde Hände gegeben werden. Faltin erklärt die Aussage zum Mythos, ein Jungunternehmer müsse 12 bis 16 Stunden pro Tag arbeiten, damit seine Firma gelingt.

Die Argumente des Autors sind überzeugend und nachvollziehbar. Oft sind sie auf die Spitze getrieben, um den Unterschied zu klassischen Ansätzen aufzuzeigen. In einigen Abschnitten kann er sich den Spott über konventionelle Empfehlungen nicht verkneifen.

Beim Lesen hat mich an manchen Stellen die Lust gepackt, den Inhalt direkt auszuprobieren. Meine Phantasie hat meine Gedanken immer wieder entführt. Weiterhin habe ich mir etliche Notizen parallel zur Lektüre angefertigt, die vorhandene Ideen ergänzen oder in eine neue Richtung lenken. Das Werk von Günter Faltin ist Grundlage für eine ganze Reihe weiterer Bücher zum Thema Unternehmensgründung, unter anderem das von mir bereits beschriebene Solopreneur, das einen Teilaspekt aus Kopf schlägt Kapital vertieft.

Fazit: Wer sich mit dem Gedanken trägt, ein Unternehmen zu starten, sollte unbedingt diese Publikation lesen. Sie ändert den Blick auf alle wichtigen Fragestellungen und regt zu neuen Ideen an. Stil und Inhalt: Sehr gut.… (plus d'informations)