Wolf Biermann
Auteur de Die Drahtharfe
A propos de l'auteur
Wolf Biermann was born in Hamburg, Germany, in 1936 to a secular Jewish family affiliated with the communist party. His father was murdered in Auschwitz. After World War II, Biermann settled in East Berlin, where he attempted to work for the socialist ideals of his father. Encouraged by the afficher plus composer Hans Eisler, Biermann wrote political ballads and songs, in which he criticized not only capitalists but also the bureaucrats in his own land. In 1963 Biermann was forbidden to perform in public and started to emerge as a symbol of the new left opposition to the East German government. His forced expulsion from East Germany in 1973 brought massive protests from literary communities, both in his own country and abroad. Living in exile, Biermann became increasingly disillusioned and eventually repudiated Marxism. In 1992 Biermann received the prestigious Buchner Prize. He used the occasion to denounce literary figures who had worked as agents for the East German security police. Despite the naive tone he often adopts in his songs, Biermann is a highly cultivated artist whose craftsmanship has been widely praised. (Bowker Author Biography) afficher moins
Notice de désambiguation :
LP Vynil Too : Warte nicht auf beßre Zeiten (1973) / Vinyl record [Vinyl-LP]
Œuvres de Wolf Biermann
Voor mijn kameraden balladen, liederen, songs van de Oostduitse dichter-zanger Wolf Biermann en een gesprek tussen hem… (1972) 15 exemplaires
Taggtrådsharpan 2 exemplaires
Three Contemporary German Poets: Wolf Biermann, Sarah Kirsch, Reiner Kunze (Leicester German Poets) (1985) 2 exemplaires
Der Sturz des Dadalus, oder, Eizes fur die Eingeborenen der Fidschi-Inseln uber den IM Judas Ischariot und den… (1992) 1 exemplaire
"Staatsbürgerliche Pflichten grob verletzt" : Der Rauswurf des Liedermachers Wolf Biermann 1976 aus der DDR 1 exemplaire
Gegen den Atomstaat: Fotos von Günter Zint; 1 exemplaire
Wolf Biermann: Ein Deutsch-Deutscher Liedermacher. a Political Songwriter Between East and West. North American Tour… (1992) 1 exemplaire
Dal dissenso all'opposizione 1 exemplaire
Nur wer sich ändert 1 exemplaire
Linke Lieder 1 exemplaire
Seul celui qui change peut rester fidèle à lui-même 1 exemplaire
Oeuvres associées
Souvenirs d'interrogatoires. Avec des chansons de Gerulf Pannach (1977) — Postface, quelques éditions — 6 exemplaires
Étiqueté
Partage des connaissances
- Nom canonique
- Biermann, Wolf
- Date de naissance
- 1936-11-15
- Sexe
- male
- Nationalité
- Duitsland
- Pays (pour la carte)
- Allemagne
- Lieu de naissance
- Hambourg, Allemagne
- Lieux de résidence
- Hambourg, Allemagne de l'Ouest
Allemagne de l'Est (1953-1976) - Professions
- Auteur-compositeur
- Prix et distinctions
- Georg Büchner Preis (1991)
Heinrich Heine Preis (1993)
Fontane-Preis (1969)
Croix fédérale du mérite, Allemagne (2006) - Notice de désambigüisation
- LP Vynil Too : Warte nicht auf beßre Zeiten (1973) / Vinyl record [Vinyl-LP]
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- 4.2
- Critiques
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- ISBN
- 57
- Langues
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- Favoris
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Eine beeindruckende Biografie mit der Beschreibung einer Wandlung hin zu einer Aussage von Karl Popper: „Die Hybris, die uns versuchen lässt, das Himmelreich auf Erden zu verwirklichen, verführt uns dazu, unsere gute Erde in eine Hölle zu verwandeln.“ Wolf Biermann (WB) geht noch weiter, er sagt: nicht verführen, sondern zwingen, dahingehend würde er Karl Popper korrigieren. Es ist die tiefe Erkenntnis eines Menschen, der alles ganz und gar gelebt hat, geboren schon als Kommunist, ein Eiferer, der sich aber nicht anpassen kann, der seine Kommunisten-Muttermilch immer skeptisch hinterfragt und schließlich zur Aussage Poppers kommt, die ihm sagte: es halfen weder Aufrichtigkeit noch Mut, weder Wissen noch Klugheit, der Marsch in den Kommunismus war immer ein Weg ins Verderben.
WB wollte in seinem Verständnis gleiche Rechte für alle, keine Gleichmacherei, er stritt immer nur um die totalitäre Praxis, seine Religion des Kommunismus stand unverbrüchlich. Aber Demokratie und Kommunismus gehen nicht zusammen. Damals war seine rotzig-trotzige Festigkeit des Kinderglaubens ein Schutzschild, der ihn vor Bautzen bewahrte. Hätte er damals nur ein kommunismus-kritisches Lied gekräht, hätten sie ihm den Hals umgedreht. Ähnlich wie Luther, der dem Papst die Bibel um die Ohren schlug, war WB ein Poet/Sänger, der mit Engelszungen seinen geliebten Kommunismus optimieren wollte, dabei musste er sich aber mit den Päpsten des Kommunismus arrangieren, eine wahnsinnig schwere Rolle.
Und heute: nur wer sich ändert, bleibt sich treu, sein Motto. Ein existenzieller Bruch wie seiner könne man als Mensch nur einmal im Leben aushalten. Er verbrauchte seine Kräfte nicht für den Streit mit den falschen Genossen, sondern für den Bruch mit der Illusion Kommunismus. „Seitdem habe ich begriffen, wie hochmütig mein Spott auf die bürgerliche Demokratie war.“ Sie ist für ihn das bislang am wenigsten Unmenschliche, was die Menschen jemals erfunden haben. Die schlechteste Demokratie ist unendlich viel besser als die beste Diktatur, stellt WB fest.
Die Biografie setzt vor WB’s Geburt ein, beschreibt die Irrungen und Wirrungen, die Leiden seiner Eltern, eine Zeit, die scheinbar mit der DDR ein gutes Ende nahm, aber doch über positive Reibungwärme hinaus mit seiner Ausbürgerung endete. Etwas zu heimelig oft und romantisierend, aber das ist seine Anlage, sein poetischer Charakter, sich lösend von Eltern und Heimat, hineinschreitend in Bürgerlichkeit und Demokratie - welch ein widerständiges Leben!
Seine Bundestags-Rede an den jämmerlichen Rest der Rechthaber, vorsitzend durch den Anwalt, der es nicht schade findet, wenn wir um weitere Anhänger des Totalitären dezimiert werden, wenn der Deutsche ausstirbt. WB’s Leben ist am Ende vor allem gegen rhetorische Aufschneider wie Gysi gerichtet, deren Versprechen seinen Ohren ein Graus sind die seinen Geist schmerzen. „Dass ausgerechnet dieser windige, wendige Advokat aus der Nomenklatura, den die Stasi als IM Notar führte, sich mit seinem schnoddrigen Witz im Parlament der Demokratie spreizte, empfand ich als einen Tritt in den Hintern der Opfer des Unrechtsstaats DDR.“ Suchen Sie den Auftritt von WB im Bundestag und beobachten sie das bemühte Beschäftigtsein von Gysi, während WB diesen jämmerlichen Rest anspricht.
WB nennt auch den bundesdeutschen DKP-Kastraten Degenhardt, der für seine Ausbürgerung öffentlich Partei ergriff. Auch Canaillen wie Hermann Kant müsse man erst mal rauskanten. WB spricht völligen, hemmungslosen Klartext. Auch gegen sich selbst. Z.B. als er für Reich-Ranicki Partei ergreift, sein Wissen aber nur auf Lügen von Reich-Ranicki aufbaut. „Meine flotte Ödipus-Schnödipus-Konstruktion hielt nicht stand.“ JurekBecker sagte zu diesem Fall: „Was geht es eigentlich diese Deutschen an, ob ein Jude, der grade die Nazizeit überlebt hat, nach dem Krieg beim polnischen Geheimdienst war.“ Es ist auch meine Position.
Sein Gespräch mit Helmut Schmidt auf einer Seite gefasst: ganz großes Verdichten von Wesentlichem. Sie sind sich nicht einig über die Beurteilung Chinas: WB sieht China als Turbo-Kapitalismus-KZ, während Schmidt zu bedenken gibt: „Ernähren Sie mal mal jeden Tag eineinhalb Milliarden Menschen.“
Der Drachentöter WB war in seinen Anfängen leichtsinnig und auch leichtsinnlich, unbelastet durch schuldkomplexende Nazi-Eltern, ein echtes Kommunistenkind, das ebenso hart mit der Praxis des Kommunismus ins Gericht gehen konnte wie damals seine Eltern mit dem NS-Regime. Peter Hacks instruiert ihn in der Weisheit des sozialistischen Denkens eines Walter Ulbricht, dem genialsten Geistesriesen des Deutschen Volkes. Er warnt WB vor dem lumpenproletarischen Geist in seinen Liedern, er solle die Grenzen zur Konterrevolution nicht überschreiten. WB hörte zu bis zum Grauen im Morgen, die Freundschaft war beendet.
WB schreibt zu Herzen gehend, auch in Gedichteform, ein Meister der emotionalen Strudeleien. Bei Heiner Müller z.B.: „Im Zimmer stand kalt die Luft ohne Lüftchen. Billiger Schnaps und ätzender Tabakgestank, vermischt mit demütigstem Dichterhochmut. Im Munde dünner Tee und im Kopf große Rosinen.“ WB liebt Heiner Müller wie einen älteren, kranken Bruder. Beide wollen den kranken Sozialismus heilen und voranbringen. Müller ging später vom Weltenretter schnell über zum Prophet kommender Weltuntergänge, dieser Schritt von einer Enttäuschung zur nächsten sei sehr kurz und leider oft unvermeidlich.
Als Mann erst ist mein Kinderglaube mir zerronnen, formuliert WB im Gedicht „Heimweh“ am Ende des Buches. Er fraß in seinem kurzen Erdenleben zwei Diktaturen und man kann ihm verzeihen, wenn er die eben neu entstandene Diktatur der Political Correctness nicht sieht und nicht jenen Antisemitismus, der heute auch Halbjuden wie ihn neu ergreift und ins Abseits schieben will. Aber bei der Überwindung einer Religion ist es wohl schwer eine andere, noch viel Gefährlichere sehen zu können/wollen.… (plus d'informations)