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Gregor von Rezzori (1914–1998)

Auteur de Mémoires d'un antisémite

47+ oeuvres 1,582 utilisateurs 31 critiques 7 Favoris

A propos de l'auteur

Comprend les noms: Gregor Von Rezzori

Œuvres de Gregor von Rezzori

Mémoires d'un antisémite (1979) — Auteur — 583 exemplaires
Neiges d'antan (1989) — Auteur — 317 exemplaires
La mort de mon frère Abel (1976) — Auteur — 78 exemplaires
Abel and Cain (2019) 68 exemplaires
Oedipe à Stalingrad (1994) — Auteur — 63 exemplaires
The Orient-Express (1992) — Auteur — 56 exemplaires
Maghrebinische Geschichten (1953) — Auteur — 47 exemplaires
Sur mes traces : Mémoires (1997) 17 exemplaires
La Gran Trilogía (2000) 14 exemplaires
Neue maghrebinische Geschichten (1972) — Auteur — 12 exemplaires
UN FORASTERO EN LOLITALANDIA (1993) — Auteur — 11 exemplaires
Anecdotage: A Summation (1996) 9 exemplaires
L'attesa è magnifica (1994) 8 exemplaires
Kain. Das letzte Manuskript. (2001) — Auteur — 7 exemplaires
First Meeting With the Hussar (1959) 6 exemplaires
Männerfibel (1955) 4 exemplaires
El rey sin trabajo historias de magrebinia (1981) — Auteur — 3 exemplaires
Kurze Reise übern langen Weg : eine Farce (1986) — Auteur — 3 exemplaires
Sur la falaise (1993) 3 exemplaires
Open City #11: Octo Ate Them All (2000) 2 exemplaires
Le Cygne (2006) — Auteur — 2 exemplaires
Muerte de mi hermano Abel, La (2013) 1 exemplaire
Begegnungen (1992) 1 exemplaire
Sadakat (2021) 1 exemplaire
2004 1 exemplaire

Oeuvres associées

The Best American Essays 1987 (1987) — Contributeur — 85 exemplaires
Granta 6: A Literature for Politics (1990) — Contributeur — 41 exemplaires

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Critiques

Wenn Gregor von Rezzori über Frankreich schreibend nachdenkt, dann überlegt er nicht lange, sondern erhebt den Totalitätsanspruch auf alle gängigen Meinungen zu einem Land in seinen ganz persönlichen Adelsstand. Noblesse oblige - freilich mit dem berühmten pädagogischen Augenzwinkern. Er vergißt deshalb nicht - vor allem, weil programmatisch schon im Untertitel verankert - dem Leser hausgelehrt vorzuführen, "wie althergebrachte Gemeinplätze durch neue zu ersetzen sind".

Klischees bedürfen genausowenig einer echten Legitimation wie das natürlich ererbte Charisma eines "Gottes in Frankreich" (S. 15). Und im übrigen "ist die grande nation ja nicht nur aus den Blutströmen der Revolution und anderen Gemetzeln hervorgegangen, sondern war schon längst von Gottvater selbst zu ihrer Größe bestimmt" (S. 28).
So sieht sich der Leser einem kaleidoskopischen Schnellkursus in Landes- und Kulturkunde gegenüber, der an den allgemein-historischen Teil eines Reiseführers zu Land und Leute erinnert.

Wer Rezzori gelesen hat, weiß zwar, "mit welcher Autorität [in Frankreich] mit jeder persönlichen auch eine offizielle Ansicht geäußert wird" (S. 52), dafür aber noch lange nicht, welcher grundsätzlichen Haltung eine derartige Ansicht entspringt. Nicht weil die Franzosen private Weltgeschichte betrieben, sondern weil in ihrem Land die Debatte sofort ideologisch und leidenschaftlich wird, erschüttert sie zu gleichen Teilen die Grundfeste der Gesellschaft und die Grenzen der individuellen Psyche. In Frankreich geraten die pragmatischen Fragen zu unmittelbar ethischen (was Rezzori offensichtlich echappiert. Das Allgemein-Politische tendiert dazu, das Allgemein-Menschliche zu werden und nicht umgekehrt.

Daß in der französischen Sprache von der Geburt bis zum Tode [inklusive des dazwischenliegenden Lebens als bourgeois (Welt-Bürger) und/oder citoyen (Staats-Bürger)] alle Existenzäußerungen von Bedeutung genuin weiblicher Natur sind, veranlaßt den Frankreich-Kenner alter Tage zu dem für das schmale Bändchen folgenreichen (Trug-)Schluß, Frankreich auch noch zum "Gottesland der Frauen" abzustempeln. Bei Rezzori hört der (französische) Artikel auf, bestimmtes Symbol zu sein und übernimmt die volle Leistung und Bedeutung des Symbolisierten. In der Folge löst es die materielle Realität zugunsten einer psychischen auf, die keineswegs mehr mit den tatsächlichen Eigenheiten des zu Beschreibenden korrespondiert. - Das Land nimmt die Form einer leidenschaftlichen Französin [die "Französischheit" (S. 86)] an, in deren begehrenswerten Körper alle nur vorstellbaren, geistig-kulinarischen Franco-Absurditäten eingeschrieben werden.

Die soziale Wahrheit liegt jedoch ganz woanders. Sie wird im Buch nur mit einer einzigen phrasenhaften Äußerung erwähnt, wo von der Einwanderungsflut aus ehemaligen Kolonialgebieten, "die sich über ganz Frankreich ergossen hat und in Städten wie Marseille beängstigende Dimensionen annimmt" (S. 87), die Rede ist.

Des Schreibers (herrschaftlicher) Blick geht also fallend von oben nach unten und übersieht in dieser unwillkürlichen Abwärtsbewegung, daß die klassischen Beweise ihrer Stärke von der französischen Kultur schon über Jahrhunderte (an Beispielen mangelt es Rezzori wahrlich nicht!) erbracht worden sind. Aber heute ist Frankreich dabei, Ankömmlinge aufzunehmen, die auf ihre Besonderheiten nicht verzichten und handfeste Probleme bereiten, deren anderer Name Multinationalität ist. Wenn es allerdings nach Rezzori geht, so darf gehofft werden, daß sein "Lehrfall von Epochenverschleppung" (S. 82) in der Vorstellungswelt des Lesers nicht Schule macht, noch dazu, wenn hemdsärmelige Illustrationen des Autors das Wort im Bild zu unterstützen versuchen.

Roman Jobstmann (literaturhaus.at)
… (plus d'informations)
 
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Hoppetosse1 | Oct 16, 2023 |
This is a satirical view of the Berlin upper class in 1938 just before the war. The scintillating narrative style of Rezzori comes through as he skewers the foibles of those who imagine they can benefit in these turbulent times. Having enjoyed other works by von Rezzori this is a treat that adds to my reading life.
 
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jwhenderson | 1 autre critique | Aug 14, 2022 |
If you like men who, training to be jockeys:

ride for three hours at the crack of dawn, drink six cups of hot tea, don a rubber vest, shirt, one lightweight and one heavyweight sweater, a leather jacket, and pound the pedals of a bicycle for an hour, then collapse into a steam bath and eat nothing but potatoes with a sprig of parsley for the rest of the week...

then you might like young Gregor, as portrayed unflinchingly in the first four of these five autobiographical portraits, as morally jejune as he is limber. What's remarkable about this book, written late 70's, is the scrupulousness with which the author filters out hindsight. The four first-person vignettes are each slightly skewed (clearly him, but imagined differently) and regretful but leave ample space for the narrator's moral decrepitude to become clear. But you never feel like a modern reader hauling a suitcase of irony; this is carry-on baggage only. These are first-person stories of weakness, unfolding with the inevitability of a morally compromised day.

From the fifth section, the old man looking back from Greece — and don't we all wish we were in Greece — comes this sentence: "one can't believe in a reality that comprises Auschwitz and the Opernball of Vienna at the same time." But that was Rezzori's twentieth century.
… (plus d'informations)
½
 
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yarb | 13 autres critiques | Apr 16, 2022 |
 
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MemorialeSardoShoah | 13 autres critiques | May 15, 2020 |

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